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Verdopplung innerhalb von 30 Jahren: Anteil der Geburten per Kaiserschnitt auf neuem Höchststand
2023 kamen laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mehr Kinder per Kaiserschnitt zur Welt als sonst. Gleichzeitig schrumpft die Zahl der Geburtskliniken.
Stand:
Der Anteil der per Kaiserschnitt erfolgten Geburten in Deutschland ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im Jahr 2023 entbanden rund 218.000 Frauen durch einen Kaiserschnitt, was einem Anteil von 32,6 Prozent aller Geburten entsprach, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Der bisherige Höchstwert stammt aus dem Jahr 2011 und lag bei 32,2 Prozent.
Über die vergangenen 30 Jahre betrachtet hat sich der Anteil der operativen Eingriffe zur Entbindung der Statistik zufolge beinahe verdoppelt. 1993 seien nur 16,9 Prozent der Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Mit Unterstützung einer Saugglocke erfolgten 2023 rund 6,5 Prozent der Entbindungen, eine Geburtszange kam in 0,2 Prozent der Fälle zum Einsatz. 60,6 Prozent der Frauen entbanden im Krankenhaus auf natürlichem Weg.
Mit 36,4 Prozent war der Anteil der Entbindungen per Kaiserschnitt im Saarland am höchsten, gefolgt von Hamburg mit 36,2 Prozent. Sachsen hatte mit 25,6 Prozent den geringsten Anteil, gefolgt von Brandenburg mit 29,3 Prozent.
Im internationalen Vergleich der 29 OECD-Staaten lag Deutschland nach den jüngsten vorliegenden Zahlen im Jahr 2022 im oberen Mittelfeld. Die Türkei mit 60 Kaiserschnitten auf 100 Lebendgeburten lag vorne, gefolgt von Rumänien mit 48 und Bulgarien mit 47. Am niedrigsten war die Zahl in Israel und Island mit je 15 Kaiserschnitten pro 100 Geburten.
Der Anteil der Krankenhäuser, die eine Geburtshilfe anbieten, verringerte sich bis 2023 der Statistik zufolge auf 31,4 Prozent. Im Jahr 1993 seien es noch 49,4 Prozent gewesen. Im Krankenhaus geboren wurden 2023 rund 680.000 Kinder. Dies seien 46.000 oder 6,4 Prozent weniger gewesen als im Jahr davor. (AFP)
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