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Drei russische Raketen, die von der russischen Region Belgorod aus auf die Ukraine abgefeuert wurden, fliegen in der Morgendämmerung.

© dpa/AP/Vadim Belikov

Update

AKW Saporischschja wieder am Stromnetz : Ukraine meldet heftige russische Angriffe im ganzen Land

Russland hat laut ukrainischen Angaben 81 Raketen auf sein Nachbarland abgefeuert. Mindestens fünf Menschen sollen dadurch getötet worden sein.

| Update:

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers wieder am Stromnetz, nachdem es infolge russischer Angriffe am Morgen von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen war.

„Die Spezialisten von Ukrenergo haben die Energieversorgung des Kernkraftwerks Saporischschja wiederhergestellt, welche durch die heutigen Raketenangriffe unterbrochen wurde“, teilte der Betreiber Ukrenergo am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit. Das Akw lief vorübergehend mit Hilfe von Diesel-Generatoren.

Infolge des großflächigen russischen Raketenangriffs war zuvor offenbar das Atomkraftwerk Saporischschja von der regulären Stromversorgung abgeschnitten. „Die letzte Verbindung zwischen dem besetzten AKW Saporischschja und dem ukrainischen Stromnetz wurde infolge von Raketenangriffen unterbrochen“, teilte der Betreiber Energoatom am Donnerstagmorgen mit.

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Die russische Armee hat in der Nacht zum Donnerstag nach ukrainischen Angaben mehrere Regionen im Osten, Süden und Westen des Landes angegriffen. Demnach wurden dabei mindestens fünf Menschen getötet. In Lwiw im Westen des Landes sei „momentan“ von vier Toten die Rede, schrieb der Gouverneur der Region, Maxym Kosyzki, bei Telegram. Der Gouverneur der östlichen Region Dnipropetrowsk meldete einen Toten.

Nach den schwersten Angriffen seit Wochen kam es zu zahlreichen Stromausfällen. Betroffen sind unter anderem die Schwarzmeerhafenstadt Odessa und die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw.

In der von russischen Truppen besetzten Anlage in der südöstlichen Stadt Enerhodar habe es einen Kurzschluss in den Stromleitungen gegeben, erklärten russische Behörden, ohne Details zu nennen. Es gebe jedoch „genug Treibstoffreserven, um den Betrieb der Generatoren zu garantieren“. Alle Schutz- und Sicherheitsaspekte im Kraftwerk seien in Ordnung.

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Der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, forderte „alle“ dazu auf, sich für den Schutz der Anlage einzusetzen. „Jedesmal spielen wir mit dem Feuer und wenn wir es zulassen, dass diese Situation sich in die Länge zieht, wird das Glück uns eines Tages verlassen“, warnte Grossi.

„Ungefähr 15 Angriffe“ auf Charkiw

In sozialen Medien gab es zahlreiche Augenzeugenberichte zu heftigen Explosionen, darunter in Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt habe es Explosionen in einem Viertel im Süden gegeben, berichtete Bürgermeister Vitali Klitschko in Online-Netzwerken. Rettungskräfte seien unterwegs.

„Der Feind hat ungefähr 15 Angriffe auf die Stadt und die Region ausgeführt“, erklärte der Gouverneur von Charkiw, Oleg Sinegubow am Morgen ebenfalls in Online-Netzwerken. Die Angriffe hätten offensichtlich wichtiger Infrastruktur gegolten. „Nach ersten Informationen wurde auch ein privates Wohnhaus getroffen.“

Die Stadtverwaltung von Charkiw sprach ihrerseits von Angriffen auf die „Energie-Infrastruktur“. Es gebe in einigen Teilen der Stadt „Probleme“ mit der Stromversorgung.

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Aus der südukrainischen Region Odessa berichtete Gouverneur Maksym Martschenko, dass „Raketenangriffe die regionale Energie-Infrastruktur getroffen und Wohngebäude beschädigt“ hätten. „Zum Glück gab es keine Todesopfer“, fügte er hinzu.

Rettungskräfte suchen in Trümmern nach Verschütteten

Auch aus dem Westen der Ukraine wurden russische Angriffe gemeldet: Dem Lwiwer Gouverneur Kosyzki zufolge hatte eine russische Rakete drei Häuser in einem Wohngebiet im Bezirk Solotschiw getroffen und diese zerstört.

„Die Trümmer werden gerade weggeräumt, es könnten sich noch weitere Menschen darunter befinden“, fügte Kosyzki hinzu. In der Region Chmelnyzkyj wurden die Menschen aufgefordert, „Schutz zu suchen“.

Rettungskräfte arbeiten in Lwiw an einem Wohnhaus, das durch einen russischen Raketenangriff zerstört wurde.
Rettungskräfte arbeiten in Lwiw an einem Wohnhaus, das durch einen russischen Raketenangriff zerstört wurde.

© REUTERS/Pressedienst des Staatlichen Katastrophenschutzes der Ukraine in der Region Lwiw/Uncredited

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den massiven russischen Raketenangriff auf sein Land und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. „Es war eine schwere Nacht“, schrieb Selenskyj am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Seinen Angaben zufolge feuerte Russland insgesamt 81 Raketen ab.

Die Russen seien zu „ihrer kläglichen Taktik“ zurückgekehrt, schrieb Selenskyj weiter: „Die Okkupanten können nur die Zivilbevölkerung terrorisieren. Das ist alles, wozu sie fähig sind.“ Das werde ihnen aber nicht helfen, den Krieg zu gewinnen, so der 45-Jährige.

In seinem Krieg gegen die Ukraine greift Russland immer wieder wichtige Infrastruktur an. Vor allem die ukrainische Energieversorgung wird dabei immer wieder beschädigt. (Tsp mit dpa/AFP)

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