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„Alle, die illegal einreisen, werden festgenommen“: Griechenland stoppt Asylanhörungen für per Boot ankommende Migranten
Derzeit kommen wieder sehr viele Migranten in Griechenland an. Die Regierung verschärft den Kurs nun erneut. Der Weg ins Land werde geschlossen, sagt Regierungschef MItsotakis.
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Angesichts anhaltender Ankünfte von Migranten auf Booten aus Nordafrika hat Griechenland einen Stopp aller Asylanhörungen für die Betroffenen angekündigt. „Der Weg nach Griechenland wird geschlossen“, sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch vor dem Parlament in Athen. Er fügte hinzu: „Alle Migranten, die illegal einreisen, werden festgenommen und inhaftiert.“
Ein entsprechendes Gesetz werde am Donnerstag dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt, kündigte Mitsotakis an. Griechenland halte die EU über sein Vorgehen informiert.
Zuletzt waren vor der größten griechischen Insel Kreta und der nahegelegenen Insel Gavdos binnen weniger Tage mehr als 2000 Migranten aufgegriffen worden. Dazu gehört eine Gruppe von rund 520 Migranten, die nach Angaben der griechischen Küstenwache am Mittwochmorgen von einem Fischerboot 17 Seemeilen südlich von Gavdos geborgen wurden.
Insgesamt sind auf beiden Inseln seit Jahresbeginn bereits mehr als 7300 Migranten angekommen, im gesamten Jahr 2024 waren es lediglich 4935 gewesen.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis sprach von einer „massiven, anhaltenden und wachsenden Wanderungsbewegung“. Regierungschef Mitsotakis nannte die Situation vor dem Parlament eine „Notlage“, die „außerordentliche Maßnahmen“ erforderlich mache. Nötig sei eine „Botschaft der Entschlossenheit“ sowohl in Richtung von Schleusern als auch von deren „möglichen Kunden“.
Griechenland hatte zuletzt Anfang 2020 die Asylanhörungen gestoppt. Damals gelangten tausende Asylsuchende aus der Türkei über die Grenze nach Griechenland. (AFP)
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