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© dpa/Evan Vucci

„Alle Optionen liegen auf dem Tisch“: Trump-Regierung will Argentiniens Währung und Rechtspopulist Milei retten

Der argentinische Peso steht unter Argentiniens libertärem Kettensägen-Präsident Javier Milei stark unter Druck – doch Rettung naht durch die Trump-Regierung.

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Kurz vor wichtigen Zwischenwahlen in Argentinien hat nun auch US-Präsident Donald Trump erklärt, dass er das finanziell angeschlagene Land mit seinem rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei, der als Verbündeter Trumps gilt, unterstützen will. „Wir werden ihnen helfen“, sagte Trump am Dienstag in New York vor Reportern. Er glaube zudem nicht, dass Argentinien ein Rettungspaket benötige. „Wir geben dem Präsidenten von Argentinien unsere volle Unterstützung.“ Auch die Weltbank kündigte an, sie werde ihre Hilfen für Argentinien beschleunigen.

Am Montag hatte bereits US-Finanzminister Scott Bessent gesagt, es lägen alle Optionen zur Stabilisierung des lateinamerikanischen Landes auf dem Tisch. Die USA würden einen Rechtsruck in Lateinamerika unterstützen. Bessent brachte den sogenannten Devisenstabilisierungsfonds (ESF) des Finanzministeriums ins Gespräch: Der nur gelegentlich angezapfte ESF ist mit 219,5 Milliarden Dollar (rund 186,5 Milliarden Euro) gut gefüllt, doch nur ein Teil der Mittel ist auf die Schnelle abrufbar. Bereits Bessents Ankündigung sorgte dafür, dass sich der Peso nach den schweren Verlusten in der vergangenen Woche wieder fing.

Vier Milliarden Dollar von der Weltbank

„Die US-Unterstützung für Argentinien wird sowohl dem Peso als auch der Position der Regierung bei den Zwischenwahlen kurzfristig Auftrieb geben“, sagt Martin Muehleisen, ehemaliger Strategiechef des Internationalen Währungsfonds (IWF) und heutiger Senior Fellow beim Atlantic Council. 

Trump betonte am Dienstag weiter, Bessent arbeite mit Argentinien zusammen, „damit sie gute Schulden machen können und all die Dinge, die man braucht, um Argentinien wieder groß zu machen“. Der US-Präsident fügte hinzu, er biete seine Unterstützung für Mileis Wiederwahl an, damit dieser eine weitere Amtszeit bekomme, um seine Arbeit zu vollenden.

Der libertäre Milei, der in der Vergangenheit radikale Kürzungen mit Kettensägen-Auftritten illustrierte, hat auch in Deutschland seine Unterstützer. Der ehemalige FDP-Chef Christian Lindner forderte etwa im schließlich gescheiterten Wahlkampf seiner Partei, Deutschland müsse „mehr Milei wagen“.

Die Weltbank erklärte, sie werde in den kommenden Monaten bis zu vier Milliarden Dollar zur Unterstützung der Reformagenda Argentiniens bereitstellen. Die Mittel seien Teil eines im April angekündigten Pakets zur Unterstützung von Wirtschaftsreformen. Konkrete Projekte, die mit den vier Milliarden Dollar finanziert werden sollen, nannte die Weltbank zunächst nicht.

Am argentinischen Finanzmarkt kamen die Ankündigungen gut an. Anleihen legten zu und die Landeswährung Peso stieg. Die Märkte waren jüngst unter Druck geraten, nachdem Mileis Partei eine regionale Wahl verloren hatte. Dazu hatten auch Korruptionsvorwürfe gegen Mileis engstes Umfeld beigetragen.

Mit seinen radikalen Einsparungen hat der libertäre Präsident die Inflation von über 200 auf etwa 44 Prozent gesenkt. Doch Argentiniens Wirtschaft ist international nicht wettbewerbsfähig. Außerdem gehen makroökonomische Verbesserungen mit Einsparungen im Bildungs- und Gesundheitswesen einher. (Reuters)

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