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Der FDP-Bundesvorsitzende: Christian Lindner.

© Imago/Noah Wedel

„Heckenschere“ statt „Kettensäge“: FDP-Chef Lindner relativiert sein Lob für Milei und Musk

Der Liberale war durch seine Äußerungen zu dem argentinischen Präsidenten sowie dem US-Milliardär und Trump-Berater in die Kritik geraten. Jetzt schränkt Linder diese weiter ein.

Stand:

Seine Aussagen hatten Empörung ausgelöst: Nun hat FDP-Chef Christian Lindner sein Lob für US-Milliardär Elon Musk und den argentinischen Präsidenten Javier Milei eingeschränkt. Im Interview mit dem Nachrichtenportal ntv.de sagte Lindner, zwar sei Musk „unverändert der erfolgreichste Unternehmer der Gegenwart“. Er fügte aber an: „Verändert hat sich nur die Einsicht, dass politisches Urteilsvermögen nicht unbedingt Hand in Hand geht mit unternehmerischer Gestaltungskraft.“

„Weder haben wir argentinische Verhältnisse noch möchte ich den politischen Botschaften von Herrn Musk folgen“, sagte Lindner weiter. „Doch Arroganz wird uns nicht helfen.“

Deutschland ist vom Vorbild zum abschreckenden Beispiel abgestiegen. Da hilft ein bisschen Kurskorrektur nicht mehr.

Christian Lindner, FDP-Chef

Milei, der seit Dezember 2023 in Argentinien regiert, hatte im Wahlkampf angekündigt, den Staatsapparat seines Landes mit der Kettensäge zurechtstutzen zu wollen. Lindner erklärte, unverändert sei die Tatsache, „dass Milei ein heruntergewirtschaftetes Land durch marktwirtschaftliche Reformen wieder auf Kurs bringt, sodass Inflation und Armutsquote sinken und sich wieder Wachstum einstellt“.

Linder weiter: „Wir brauchen vielleicht keine Kettensäge, aber statt der Nagelfeile sollten wir zur Heckenschere greifen.“ Er fügte an: „Deutschland ist vom Vorbild zum abschreckenden Beispiel abgestiegen. Da hilft ein bisschen Kurskorrektur nicht mehr.“

Lindner hatte Anfang Dezember geäußert, Deutschland müsse „ein klein bisschen mehr Milei oder Musk wagen“. Kurz vor Weihnachten erklärte Musk dann auf seiner Plattform X, nur die AfD könne Deutschland retten. Daraufhin lud Lindner Musk zu einem Gespräch ein, um ihn von den Vorzügen der FDP zu überzeugen. Am Donnerstag schließlich übertrug Musk auf X ein fast anderthalbstündiges Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel, in dessen Verlauf er die Wahlempfehlung für die Partei bekräftigte.

Beim traditionellen Dreikönigstreffen der Liberalen hatte Lindner bereits gesagt, der Berater des neuen designierten US-Präsidenten Donald Trump habe es bei seiner Einmischung in den deutschen Wahlkampf nicht das Wohl des Landes im Blick.

Wenn der Kreml Sympathie für die AfD habe oder Musk Sympathie für die AfD äußere, gehe es nicht um die „Stärkung des deutschen Vaterlands“, sondern darum, Deutschland zu schwächen und zu „chaotisieren“. Lindner weiter: „Keine Patriotin und kein Patriot darf darauf hereinfallen.“ (lem)

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