
© dpa/Salvatore Cavalli
Auch Greta Thunberg an Bord: Israel sieht Verbindungen zwischen Gaza-Flotte und Hamas
50 Boote steuern derzeit Gaza an, auch Greta Thunberg ist dabei. Israel veröffentlicht nun Dokumente, die belegen sollen, dass die Hamas an der Finanzierung und Durchführung der Flottille beteiligt ist.
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Israel wirft der privaten Flotte von Schiffen mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen vor, dass die Hamas direkt an der Aktion beteiligt sein soll. An Bord eines der Boote der propalästinensischen Global Sumud Flotilla (GSF) ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
„Offizielle Hamas-Dokumente, die im Gazastreifen gefunden und nun erstmals veröffentlicht wurden, belegen die direkte Beteiligung der Hamas an der Finanzierung und Durchführung der Sumud-Flottille nach Gaza“, teilte Israels Außenministerium mit.
Ein Hamas-Dokument zeige eine Liste von Mitgliedern der sogenannten „Palästinensischen Konferenz der Palästinenser im Ausland“ (PCPA), die laut israelischen Angaben eine Vertretung der Islamistenorganisation im Ausland ist. Aufgeführt sei auch der Leiter der Gruppe in Großbritannien namens Sahir Birawi.
Birawi habe in den letzten 15 Jahren Flottillen nach Gaza organisiert, teilte Israels Außenministerium weiter mit. Das Ministerium veröffentlichte auch ein Foto, dass ihn hinter Greta Thunberg und anderen propalästinensischen Aktivisten zeigen soll. Auf einem weiteren Bild soll er unter anderem neben dem damaligen Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, zu sehen sein. Israel tötete Hanija, den damaligen politischen Führer der Hamas, vor mehr als einem Jahr in Teheran durch eine ferngezündete Bombe.
In einem Schreiben aus dem Jahr 2021 soll Hanija die PCPA zur Einheit aufgerufen haben, wie das israelische Außenministerium weiter mitteilte. Israel stuft die PCPA als Flügel der Hamas und deshalb als Terrororganisation ein.
Ein weiteres Mitglied der PCPA aus Spanien soll auch der Leiter einer Firma sein, die Dutzende an der Sumud-Flotilla beteiligte Schiffe besitze, hieß es weiter.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Aktivisten der Flotte äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Israel will die Einfahrt der Flotte verhindern
Derzeit sind etwa 50 Boote der Flotte Richtung Gaza unterwegs. Die Aktivisten an Bord der Schiffe machen Israel für Angriffe mit Drohnen und Blendgranaten verantwortlich. Spanien entsandte ein Kriegsschiff zur Sicherung der Flotte privater Schiffe, auch Italien schickte ein Militärschiff.
Die Aktivisten wollen eigenen Angaben zufolge die israelische Seeblockade der von Palästinensern bewohnten Küstenregion durchbrechen und Hilfsgüter bringen.
Israel will die Einfahrt der Flotte verhindern. Das Land bot den Aktivisten an, Hilfsgüter über israelisches Gebiet nach Gaza zu bringen. Die Aktivisten lehnten dies ab.
Die Boote waren mit Hunderten Aktivisten an Bord vor rund drei Wochen in Barcelona gestartet. Die Aktion ist nach Angaben der Organisatoren die bisher größte ihrer Art. Israel hatte ähnliche Versuche zuvor gestoppt. (dpa)
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