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„Bin die beste Person, um Trump zu schlagen“: Biden ruft Demokraten im Kongress zu Unterstützung auf
Joe Biden hält trotz Kritik aus den eigenen Reihen an seiner Kandidatur für die Präsidentschaftswahl fest. Auch die Nato-Verbündeten sind wegen seiner Führungsqualitäten nicht besorgt.
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US-Präsident Joe Biden hat Medienberichten zufolge in einem Brief an demokratische Kongressmitglieder Forderungen entschieden zurückgewiesen, dass er sich aus dem Wahlkampf zurückziehen soll. Er hat die Kongressmitglieder seiner Demokratischen Partei aufgerufen, sich geschlossen hinter seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit zu stellen.
In einem am Montag veröffentlichten Brief an die Demokraten im Repräsentantenhaus und Senat zeigte sich der 81-jährige Biden angesichts der Debatte um seine mentale Eignung für das höchste Staatsamt „fest entschlossen“, im Präsidentschaftsrennen zu bleiben.
„Es ist Zeit, dass wir zusammenkommen, als vereinte Partei voranschreiten und Donald Trump besiegen“, erklärte Biden unter Bezug auf seinen voraussichtlichen republikanischen Herausforderer bei der Wahl im November. „Ich würde mich nicht erneut bewerben, wenn ich nicht absolut glauben würde, dass ich die beste Person bin, um Donald Trump 2024 zu schlagen“, versicherte der Präsident.
Die Nato-Verbündeten, die diese Woche zu einem Gipfel in Washington zusammenkommen, haben nach Angaben des Weißen Hauses keine Sorgen angesichts der Führungsqualitäten von US-Präsident Joe Biden. „Die Frage setzt die Vorstellung voraus, dass sie der amerikanischen Führung und des Engagements von Präsident Biden versichert werden müssten“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag auf eine entsprechende Journalisten-Frage in Washington.
Er glaube nicht, „dass das der Fall ist“, fuhr Kirby fort. „Wir haben keinerlei Anzeichen dafür bei unseren Verbündeten entdeckt.“
Biden sieht im Ausgang der Parlamentswahl in Frankreich ein Signal für die US-Präsidentschaftswahl im November. So wie „Frankreich den Extremismus zurückgewiesen“ habe, würden dies auch die Wähler in den USA tun, sagte Biden am Montag dem US-Fernsehsender MSNBC. Er bezog sich damit auf seinen rechtspopulistischen Amtsvorgänger Trump.
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In den vergangenen Tagen habe er ausführliche Gespräche mit der Parteispitze, gewählten Amtsträgern sowie Wählerinnen und Wählern geführt, schrieb er weiter. „Ich habe die Bedenken der Menschen gehört - ihre in gutem Glauben geäußerten Ängste und Sorgen darüber, was bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. Ich bin ihnen gegenüber nicht blind.“
Ich würde mich nicht erneut bewerben, wenn ich nicht absolut glauben würde, dass ich die beste Person bin, um Donald Trump 2024 zu schlagen.
Joe Biden in einem Schreiben an die Demokraten im Kongress
In den demokratischen Vorwahlen hätten Millionen Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen abgegeben, schrieb Biden außerdem. Dies müsse gewürdigt werden: „Sagen wir jetzt einfach, der Prozess bedeutet nichts? Dass Wählerinnen und Wähler kein Mitspracherecht haben? Ich weigere mich, das zu tun.“
Ähnlich überzeugt äußerte sich der US-Präsident auch in der Sendung „Morning Joe“: „Ich gehe nirgendwo hin“, erklärt er gegenüber den Moderatoren am Telefon.
Seit Bidens schwachem Auftritt beim TV-Duell gegen Trump Ende Juni ist eine heftige Debatte darüber entfacht, ob der 81-Jährige fit genug ist für eine weitere Amtszeit. Biden versucht seit einigen Tagen mit einer ganzen Reihe von öffentlichen Auftritten gegenzusteuern, doch die Kritik an seiner Kandidatur flaut nicht ab.
Eine Handvoll Abgeordneter von Bidens Demokratischen Partei haben ihn bereits offen dazu aufgefordert, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen. Mehrere Parlamentsangehörige machen sich Sorgen um ihre eigene Zukunft. Sie befürchten, dass Biden für sie zur Belastung werden könnte, wenn im November parallel zu der Präsidentschaftswahl auch Kongresswahlen abgehalten werden. (AFP, Reuters, dpa)
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