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Chefin von „Russia Today“: Kreml-Propagandistin Simonjan macht „ernste, schreckliche Krankheit“ öffentlich
Margarita Simonjan spricht erstmals offen über eine „ernste, schreckliche Krankheit“. Hat das Folgen für die Auslandspropaganda des Kremls?
Stand:
Die russische Fernsehjournalistin Margarita Simonjan, eine der einflussreichsten Moskauer Propagandistinnen, ist nach eigenen Angaben schwer krank.
Auf dem Portal X berichtete sie am Montag, dass bei ihr „eine schwere, schreckliche Krankheit diagnostiziert“ worden sei. Bei einer Preisverleihung sei sie sich nicht sicher gewesen, ob sie „heute oder jemals wieder auf Sendung gehen würde.“ Dann aber habe Simonjan „der Patriarch, der sie mir verlieh, an die Hand genommen, und gesagt: Du bist eine Kämpferin.“
Die Journalistin habe sich verpflichtet gefühlt, nun die Wahrheit zu sagen, bevor die Gerüchte ihr vorauseilen. Sie wolle Menschen mit ähnlichen Schicksalen dadurch Hoffnung geben. „Morgen werde ich mich einer Operation unterziehen“, schrieb sie am Montag.
Simonjan hat Operation wohl überstanden
Am Dienstag berichtete Simonjan ebenfalls via X, dass sie den Eingriff überstanden habe: „Vor ein paar Stunden bin ich aus der Narkose aufgewacht und esse bereits Schokolade. Das Tippen fällt mir noch etwas schwer.“
Sie sei allen dankbar, die für sie gebetet und sich um sie gesorgt hätten. „Alles, was jetzt geschieht, liegt in Gottes Hand. Ich werde mein Vertrauen in ihn setzen“, schrieb Simonjan.
Simonjan versteht Russia Today als politische Waffe
Simonjan (45) ist Chefredakteurin des staatlichen Medienkonzerns Rossija Sewodnja (Engl: Russia Today/RT), der gezielt im In- und Ausland russische Sichtweisen verbreiten soll.
Sie selbst versteht den Sender als politische Waffe. Die Europäische Union hat Simonjan wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 auf die Sanktionsliste gesetzt. (dpa, Tsp)
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