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Juden beim Gebet während des Laubhüttenfestes in Jerusalem

© IMAGO/Saeed Qaq

Christenfeindliche Übergriffe in Jerusalem: Ultraorthodoxe bespucken Pilger – fünf Festnahmen

In Jerusalem wurden christliche Wallfahrer von Ultraorthodoxen bespuckt. Der Vorfall sorgt international für Empörung. Zuletzt kam es dort vermehrt zu Angriffen auf Christen.

Stand:

Nachdem Videoaufnahmen von streng religiösen Juden publik wurden, die in Jerusalems Altstadt auf christliche Pilger gespuckt haben, sind nach Polizeiangaben fünf Tatverdächtige festgenommen worden.

Die israelische Polizei teilte am Mittwoch mit, die Festgenommenen - einer davon minderjährig - stünden im Verdacht, auf Pilger oder Kircheneingänge gespuckt zu haben.

Am Dienstag kursierte ein Video in sozialen Medien, das zeigte, wie ultraorthodoxe Juden, darunter auch Kinder, in einer Gasse der Altstadt auf christliche Pilger trafen, die mit einem großen Holzkreuz unterwegs waren. Mehrere der Juden, die gegenwärtig das Laubhüttenfest feiern, spuckten als Zeichen der Abscheu in Richtung der Pilger.

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Nach Vorfall in Jerusalem: Kritik aus Israel

Das Video löste auch in Israel scharfe Kritik aus, unter anderem von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den beiden Chefrabbinern. Netanjahu teilte mit: „Israel ist der Sicherung der heiligen Rechte der Religionsausübung und des Pilgerns aller Glaubensrichtungen zu den heiligen Stätten absolut verpflichtet.“

Der Jerusalemer Polizeichef Doron Turgeman betonte, man werde keine Anfeindungen dulden, weder gegen Christen, Muslime noch gegen Juden. „Leider sehen wir eine Fortsetzung des verabscheuenswürdigen und hässlichen Phänomens von Anfeindungen gegen Christen in der Jerusalemer Altstadt.“

Es solle nun ein Sonderteam eingerichtet werden, das sich mit dem Problem befassen werde. Man wolle mithilfe des Einsatzes technologischer Mittel offen und verdeckt stärker gegen das Phänomen vorgehen und erwäge auch Geldstrafen für die Täter.

Christen hatten zuletzt vor allem in Jerusalem vermehrt unter Anfeindungen zu leiden. Zu Jahresbeginn wurde etwa ein protestantischer Friedhof von zwei jüdischen Teenagern beschädigt.

Christen sind in Israel eine sehr kleine Minderheit, sie machen nur knapp zwei Prozent der rund zehn Millionen Bürger aus. Im August hatte Staatspräsident Izchak Herzog ein Kloster in Haifa als Zeichen der Solidarität besucht. (dpa)

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