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Trump spricht eine Warnung an die Hamas aus.

© Jose Luis Magana/FR159526 AP/AP/dpa

Update

„Das ist meine letzte Warnung“: Trump erhöht den Druck auf die Hamas

Die USA haben Israel und der Hamas offenbar einen Friedensvorschlag übermittelt. Dieser umfasst die Freilassung aller Geiseln aus der Gewalt der Hamas und ein Ende von Israels Offensive in Gaza.

Stand:

Im Ringen um die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen hat US-Präsident Donald Trump eine „letzte Warnung“ an die islamistische Hamas gerichtet. Alle wollten, dass die Geiseln freikommen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Die Israelis hätten seine Bedingungen akzeptiert, behauptete der Republikaner, ohne diese näher zu erläutern. Es sei an der Zeit, dass die Hamas sie auch akzeptiere. „Das ist meine letzte Warnung, es wird keine weitere geben!“, fügte er hinzu.

Er habe die Hamas vor den Konsequenzen gewarnt, wenn sie diese nicht akzeptierten, schrieb Trump. Alle wollten ein Ende des Krieges. Trump hatte allerdings bereits im März eine „letzte Warnung“ an die Hamas gerichtet: „Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn ihr nicht tut, was ich sage. Das ist die letzte Warnung an euch“, schrieb er damals.

Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Angaben noch 48 Geiseln, von denen 20 am Leben sein sollen. Die USA, Katar und Ägypten vermitteln bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Krieg.

Nach Informationen des israelischen Senders Channel 12 sieht der Vorschlag, den Trumps Sondergesandter Steve Witkoff übermittelt haben soll, die Übergabe aller 48 Geiseln – sowohl der lebenden als auch der toten – am ersten Tag des Inkrafttretens einer Waffenruhe vor. Im Gegenzug würde Israels Armee ihre Offensive in der Stadt Gaza einstellen.

Auch Freilassung von Gefangenen in Israel offenbar Teil des Vorschlags

Ferner solle Israel demnach tausende palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen, darunter Hunderte, die wegen der Tötung von Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Dies berichtete auch das US-Nachrichtenportal „Axios“.

Nach Ausrufung der Waffenrufe sollen demnach sofort Verhandlungen über die Bedingungen für ein Ende des Krieges beginnen. Diese umfassen Israels Forderung nach Entwaffnung der Hamas und deren Forderung nach einem vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen.

Von offizieller israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung für Trumps Aussage, dass Israel seine Bedingungen akzeptiert habe. Die „Times of Israel“ will jedoch aus dem Umfeld von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erfahren haben, dass der Vorschlag „sehr ernsthaft geprüft“ werde, wie es am Sonntagabend hieß. 

Hamas erklärt Bereitschaft zu Verhandlungen

Die Hamas erklärte in der Nacht, man habe über Vermittler einige Ideen von amerikanischer Seite erhalten, ein Waffenstillstandsabkommen zu erzielen. Sie sei „bereit, sich unverzüglich an den Verhandlungstisch zu setzen“, um über die Freilassung aller Geiseln „im Austausch für eine klare Erklärung zur Beendigung des Krieges, einen vollständigen Rückzug aus dem Gazastreifen und die Einrichtung eines Komitees unabhängiger Palästinenser zur Verwaltung des Gazastreifens“ zu diskutieren, hieß es in einer Erklärung der Terrororganisation. 

Gaza-Stadt nach einem israelischen Luftangriff am Wochenende

© IMAGO/APAimages/IMAGO/Omar Ashtawy \ apaimages

Dies müsse mit einer „öffentlichen und ausdrücklichen Verpflichtung des Feindes einhergehen, sich an alle vereinbarten Bedingungen zu halten“, hieß es. Es müsse verhindert werden, dass Israel die Waffenruhe nicht wieder einseitig für beendet erklären und den Krieg wieder aufnehmen kann. Die letzte Waffenruhe hatte im März geendet, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Bedingungen für die nächste Phase des Deals hatten einigen können.

Am Sonntag setzte das israelische Militär seine Luftangriffe auf die dicht besiedelte Stadt Gaza im Norden des abgeriegelten Küstengebiets fort. Dabei wurde ein weiteres Hochhaus bombardiert, wie die Armee mitteilte. Hamas-Terroristen hätten dort Mittel zur Informationsbeschaffung installiert und Beobachtungsposten eingerichtet, um Israels Truppen zu überwachen, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

In der Nähe des Gebäudes habe die Hamas zahlreiche Sprengsätze angebracht. Unabhängig überprüfen ließ sich dies nicht. Nach Schätzungen sollen sich fast eine Million Menschen in der Stadt aufhalten. Israels Armee rief die Bewohner auf, sich in eine im südlichen Gazastreifen ausgewiesene sogenannte humanitäre Zone zu begeben. Bis zum Sonntag hatten erst weniger als 100.000 Menschen die Stadt verlassen. 

Auslöser des Gaza-Kriegs war das bislang schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. (dpa)

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