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Donald Trump, US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner und ehemaliger US-Präsident, auf einer Wahlkampfveranstaltung in Lititz/Pennsylvania.

© dpa/AP/Evan Vucci

„Die denken, wir sind dumme Menschen“: Trump giftet gegen Deutsche und scherzt über Schüsse auf Medienvertreter

Kurz vor der Wahl in den USA teilt der republikanische Präsidentschaftskandidat abermals gegen Deutschland aus. In der Rede in Pennsylvania spricht er zudem über Schüsse auf Journalisten.

Stand:

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei einem Wahlkampfauftritt über sein schwieriges Verhältnis zu Deutschland gesprochen. „Mich haben sie nicht geliebt, und ich habe dort Wurzeln“, sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat in Lititz im US-Bundesstaat Pennsylvania. Kallstadt in Rheinland-Pfalz ist der Heimatort von Trumps Vorfahren väterlicherseits. 

Stattdessen hätten die Deutschen seinen Vorgänger im Weißen Haus, den Demokraten Barack Obama, geliebt. „Wisst ihr warum? Weil sie unser Mittagessen gegessen haben“, sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat für die Wahl am Dienstag (5. November) unter anderem mit Blick darauf, dass Deutschland angeblich auf Kosten der USA erfolgreich gewesen sei.

Dann sprach Trump über die damalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Sie haben mich nicht geliebt, weil ich gesagt habe: Du musst bezahlen. Du musst bezahlen, sagte ich zu Angela. Angela, du hast nicht bezahlt.“

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Mutmaßlich meinte Trump an dieser Stelle Deutschlands Verteidigungsausgaben mit Blick auf die Nato-Verpflichtungen. Eine Art deutschen Akzent imitierend, sagte der Republikaner schließlich, „Angela“ hätte ihm gesagt, Deutschland werde bis 2035 zahlen. „Die denken, wir sind dumme Menschen.“

 Trump ätzt gegen Presse

Auch die anwesenden Medienvertreter bedachte Trump in seiner Rede - allerdings höhnisch. „Ich habe diese Glasscheibe hier“, sagte der Republikaner mit Blick auf eine Glaswand auf dem Podium. Dieses Konstrukt soll ihn bei Auftritten nach dem Attentat auf ihn im Juli besser vor möglichen Angreifern schützen.

Dann wandte er sich der anwesenden Presse zu und sagte: „Was wir da drüben haben, sind die Fake News.“ Unter dem Jubel des Publikums redete Trump weiter: „Und um mich zu kriegen, müsste jemand durch die Fake News schießen. Und das macht mir nicht so viel aus. Es macht mir nichts aus.“ Trump nennt Medien regelmäßig „Feinde des Volkes“ und droht unliebsamen Journalisten.

Trump nutzte seinen Auftritt in Pennsylvania auch, um ohne jeden Beleg Ängste vor Wahlbetrug zu schüren. Der 78-Jährige warnte vor einem „Haufen von Betrügern“, die ihm den Wahlsieg bei der Wahl am Dienstag (5. November) streitig machen wollten.

„Mit Papierstimmzetteln hätten Sie die Antwort abends um neun Uhr. Es ist eine verdammte Schande, und ich bin der Einzige, der darüber spricht“, wetterte er weiter. Es sollten niemals Maschinen bei der Wahl eingesetzt werden, es dürfe nur Papierstimmzettel geben. In der Vergangenheit hat Trump Wahlautomaten immer wieder ohne Belege mit Betrug in Verbindung gebracht.

Trumps Stimmungsmache hat System. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Ergebnis der US-Wahlen am Dienstag (5. November) nicht in den Stunden nach Schließung der Wahllokale feststehen wird. Besonders die Briefwahlstimmen verzögern den Auszählungsprozess in einigen Staaten.

In der US-Geschichte gab es häufiger Wahlen, bei denen der Sieger erst nach Tagen feststand. Vor vier Jahren schürte Trump tagelang Falschbehauptungen über Wahlbetrug, während sich die Auszählung in mehreren Staaten hinzog. (dpa)

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