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Eine russische Haubitze des Typs 2S43 Malva fährt über eine Wiese.

© Screenshot X

Update

Die neue Waffe der russischen Armee: Erste Sichtung der Malva-Haubitze – worauf sich die Ukraine nun einstellen muss

Die ukrainische Armee hat ein neues Problem. Es heißt 2S43 Malva. Diese Haubitze kann relativ schnell sowie günstig produziert werden – und ist nun offenbar im Einsatz.

Stand:

Seit dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine sind mehr als zwei Jahre vergangen. Einiges hat sich seit den ersten Tagen verändert, darunter sind auch die eingesetzten Waffen. Hier gab es zuletzt auf russischer Seite Neuerungen zu beobachten.

Ukrainische Infrastruktur wird verstärkt mit Gleitbomben aus großer Distanz attackiert. Das sind alte, nachträglich durch Flügel nachgerüstete Geschosse. Russische Soldaten wiederum versuchen sich an der Front in sogenannten „Schildkröten-Panzern“ gegen ukrainische Drohnen zu schützen. Auch bei diesen Vehikeln ist Improvisation vonnöten, weil zum Schutz eine weitere Panzerung aus zusammengeschweißten Platten und Metallkäfigen montiert wird.

Anders verhält es sich bei einer weiteren neuen Waffe, den Radhaubitzen des Typs 2S43 Malva. Sie kommen frisch aus der Fabrik.

Diese Haubitzen waren zu Beginn des Kriegs in russischer Vorserienproduktion, wie Politikwissenschaftler und Militärexperte Gustav Gressel dem „Tagesspiegel“ mitteilte. Inzwischen laufen sie in Russland offenbar vom Band und werden auf dem Schlachtfeld eingesetzt.

Die wohl erste Sichtung der 2S43 Malva

Anfang Juni wurde in den sozialen Netzwerken ein Foto des Fahrzeugs veröffentlicht. Es könnte sich um die erste öffentliche Sichtung der Malva handeln, wie Rob Lee von der US-amerikanischen Denkfabrik Foreign Policy Research Institute auf X schreibt.

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Das Drohnenfoto soll in der russischen Oblast Belgorod nahe der ukrainischen Grenze entstanden sein, berichtet das ukrainische Portal „Militarnyi“.

Militärexperte Gressel rechnet damit, dass die russische Armee die Malvas nun in größerer Stückzahl in die Schlacht schicken wird. Daher sei zu erwarten, dass die Haubitze bald öfter auf den Verlustlisten vorkomme. Die Geschütze seien deutlich billiger und schneller herzustellen als zum Beispiel russische Panzer der Typen 2S35 (Prototyp ist von 2015) und 2S19 (wurde noch zu Sowjetzeiten entwickelt).

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Mehrfach wurde berichtet, dass Russland in der Ukraine einen hohen Verlust an Panzern erleidet. Dabei zapfe die Armee zunehmend die alten Reserven an, hieß es kürzlich. Angeblich werden die alten Sowjet-Panzer aus den Lagern geholt, da nicht genug neue Militärfahrzeuge produziert würden. Womöglich kann diese Lücke nun ein Stück weit durch die rasch und günstig herzustellenden Malvas geschlossen werden.

Angesichts dieser Entwicklung erscheinen die westlichen Waffenhilfen für die Ukraine umso wichtiger. Das dürfte gleichsam für die umstrittene Frage gelten, ob die Ukraine mit gelieferten Nato-Waffen Stellungen in Russland attackieren darf – zum Beispiel eben die neuen Malva-Haubitzen, bevor sie in Reichweite ukrainischer Einheiten und Städte kommen. Kürzlich haben die USA, Frankreich und Deutschland signalisiert, der Ukraine diesen Einsatz unter bestimmten Bedingungen zu erlauben.

Korrekturhinweis: Die 2S43 Malva wurde im Artikel als Panzerhaubitze bezeichnet, tatsächlich handelt es sich aber um eine Radhaubitze. Der Fehler wurde korrigiert. Außerdem kommt der Experte an einer Stelle im Sinne der Klarheit nun etwas länger zu Wort und es wurde ein Vergleichswert einer französischen Haubitze eingefügt.

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