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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska kommen am Flughafen Dublin zu seinem Besuch in Irland an.

© dpa/Liam Mcburney

„Drohnen sind tatsächlich aufgetaucht“: Ukraine bestätigt Vorfall bei Selenskyjs Irland-Reise – Dublin will nicht kommentieren

Gab es in Irland einen Drohnenvorfall während der Anreise des ukrainischen Präsidenten per Flugzeug? Drei Tage nach dem Besuch Selenskyjs in Dublin äußern sich die Streitkräfte.

Stand:

Die irischen Streitkräfte haben nach Berichten über Störungsversuche durch militärisch anmutende Drohnen beim Anflug der Maschine von Wolodymyr Selenskyj von einem „sicheren und erfolgreichen“ Besuch des ukrainischen Präsidenten gesprochen. „Einzelheiten mutmaßlicher Vorfälle“ würden nicht kommentiert, teilten die Defence Forces der Deutschen Presse-Agentur mit.

Am Donnerstag hatten das Portal „TheJournal“ und die „Irish Times“ unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, dass während der Anreise Selenskyjs am vergangenen Dienstag vier Drohnen in die Flugverbotszone eingedrungen sein sollen. Die Flugkörper seien von einem Schiff der irischen Navy entdeckt worden.

Irische Medien berichten von militärisch aussehenden Drohnen

Den Angaben zufolge hätten die Drohnen ihre Lichter angehabt und groß und militärisch ausgesehen. „TheJournal“ zufolge sollen die Flugkörper „genau zu dem Zeitpunkt“ an dem Ort aufgetaucht sein, an dem Selenskyjs Flugzeug voraussichtlich vorbeikommen sollte. Später hieß es, der ukrainische Regierungsflieger sei zu dem Zeitpunkt bereits an dem Bereich vorbeigeflogen, als die Fluggeräte aufgetaucht seien.

Die Sicherheit liegt in der Verantwortung des Gastgeberlandes.

Dmytro Lytwyn, ukrainischer Präsidentenberater

„TheJournal“ zufolge kreisten die Drohnen anschließend über einem Schiff der irischen Marine, das speziell für den Besuch des ukrainischen Präsidenten dort stationiert worden sei. Der „Irish Times“ zufolge sei infolge der Sichtung ein Großalarm ausgelöst worden, da befürchtet wurde, es handele sich um einen Versuch, den Flugweg von Selenskyjs Maschine zu manipulieren.

Nach ihrer Ankunft auf dem Dubliner Flughafen fuhren Selenskyj und seine Frau zu einem Treffen mit Regierungsvertretern.

© dpa/Liam Mcburney

Die vier Drohnen könnten wahrscheinlich nordöstlich von Dublin – nahe der Kleinstadt Howth – gestartet sein, berichteten die Quellen dem Medium „TheJournal“. Demnach werde derzeit ermittelt, ob die Fluggeräte von Land oder von einem unentdeckten Schiff aus starteten, heißt es weiter. Wer die Drohnen gesteuert habe oder wo sich die Flugkörper jetzt befinden, sei nicht bekannt.

Ukraine bestätigt Drohnenvorfall in Dublin

Während die irischen Streitkräfte die Drohnenflüge nicht weiter kommentieren wollten, bestätigte der ukrainische Präsidentenberater Dmytro Lytwyn den Vorfall. Die ukrainische Nachrichtenagenutr RBC berichtete unter Berufung auf Angaben Lytwyns, dass die ukrainischen Behörden über die Drohnen informiert worden seien, man aber keine Maßnahmen für notwendig erachtet habe.

„Die Sicherheit liegt in der Verantwortung des Gastgeberlandes“, zitierte RBC den Präsidentenberater. „Nach deren Angaben sind solche Drohnen tatsächlich aufgetaucht, aber dies hatte keinen Einfluss auf den Besuch und erforderte auch keine Änderungen daran“, sagte Lytwyn weiter.

Immer wieder Drohnensichtungen in Europa

Störungsversuche durch Drohnen hatten zuletzt in Europa für viel Aufsehen gesorgt. Mehrere Flughäfen in Nordeuropa, darunter Kopenhagen, mussten etwa den Betrieb zeitweise einstellen, weil Drohnen unbekannter Herkunft im Sicherheitsbereich aufgetaucht waren. Die dänische Regierung sprach von einem „hybriden Angriff“, der Russland zugeordnet wird. Die Russen führen seit bald vier Jahren einen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Selenskyj hatte sich bei seinem Irland-Besuch mit Regierungschef Micheál Martin und der neuen Präsidentin Catherine Connolly getroffen sowie im Parlament gesprochen. (mit dpa)

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