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Arnold Schwarzenegger bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Hertie-School.

© Hertie School / Sebastian Pfütze

Arnold Schwarzenegger zum Ehrendoktor ernannt: „Wir dürfen Menschen mit extremen Ansichten nicht abtun“

Der „Terminator“ und ehemalige Gouverneur von Kalifornien ist seit heute Ehrendoktor der Berliner Hertie School. Bei der Verleihung fordert er dazu auf, trotz politischer Differenzen zusammenzuarbeiten.

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„Ehrendoktorwürde“ ist vermutlich nicht das Erste, was den meisten Menschen durch den Kopf geht, wenn sie an Arnold Schwarzenegger denken. Und so ist der Berliner Hertie School ein echter Coup geglückt. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Auditorium verlieh die Privatuniversität am Dienstagnachmittag dem ehemaligen Gouverneur von Kalifornien für seine „wegweisende Arbeit“ auf dem Gebiet des Klimaschutzes und der politischen Teilhabe den Ehrendoktortitel.

„Auf der Leinwand bist Du Conan, der Zerstörer – im echten Leben stehst Du für Anstand und Kompromiss“, sagte Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck über den früheren Schauspieler in seiner Laudatio. Schwarzenegger sei eine außerordentliche Karriere gelungen, weil er Dinge nicht immer „auf dem richtigen oder dem erwarteten Weg“ gemacht habe, führte Habeck aus. Und scherzte: Den Titel von Schwarzeneggers neuem Buch – „Be Useful“ – könne er vielleicht bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr als Kampagnenslogan benutzen.

Der Grünen-Politiker lobte Schwarzenegger dafür, als Gouverneur erfolgreich Maßnahmen für Klimaschutz und für Wirtschaftswachstum miteinander verbunden zu haben. „Du hast den Kurs der kalifornischen Wirtschaft verändert“, sagte Habeck.

Schwarzeneggers Engagement zeige bis heute einen großen Einfluss auf die weltweite Diskussion über den Klimawandel, betonte auch Cornelia Woll, die Präsidentin der Hertie School. Sein Werdegang stehe für viele Prinzipien, die die Hertie School teile, wie verantwortliche Führung, Praxisorientierung und einen internationalen Blick.

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Bereits während seiner Amtszeit als Gouverneur von Kalifornien setzte sich Schwarzenegger für Maßnahmen zum Klimaschutz ein. Unter anderem spielte er 2006 eine entscheidende Rolle bei der Unterzeichnung des „Global Warming Solutions Act“, durch den sich der Bundesstaat verpflichtete, die Treibhausgasemissionen signifikant zu senken.

Schwarzenegger, der auf Englisch sprach, betonte, dass seine politischen Erfolge vor allem darauf zurückzuführen seien, dass er überparteilich gearbeitet habe. Mit Blick auf die wachsende Spaltung der Gesellschaft, forderte er: „Bloß, weil Menschen extreme Ansichten vertreten, dürfen wir sie nicht abtun.“

Arnold Schwarzenegger bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Berliner Hertie School.

© Hertie School / Sebastian Pfütze

Schwarzenegger, der Republikaner ist, hat in der Vergangenheit wiederholt Donald Trump kritisiert. 2021 sagte er, Trump werde als schlechtester Präsident in die US-Geschichte eingehen. Gegenüber dem Tagesspiegel sagte er am Dienstag, dass er sich nach wie vor mit der republikanischen Partei identifiziere. Es stimme ihn allerdings traurig, wenn er sehe, dass die Partei sich nicht mehr entsprechend ihrer Tradition und Werte verhalte.

Der ehemalige Gouverneur verwies auf den Einsatz früherer republikanischer Präsidenten um Inklusivität und Umweltschutz. Das habe der republikanischen Philosophie entsprochen. Aktuell habe die Partei diesen Weg verlassen. Das ändere jedoch nichts an seiner republikanischen Überzeugung, betonte Schwarzenegger.

„Wenn man an Gott glaubt, dann ist es egal, was die katholische Kirche macht – man lässt von diesem Glauben nicht ab“, sagte er. „Und genauso ist es bei mir: Ich werde immer an die republikanischen Werte glauben und alles dafür tun, dass die Partei auf ihren Weg zurückfindet.“

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