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Der Vorsitzende der Civic Party, Alan Leong Kah-kit.

© REUTERS/TYRONE SIU

Eine der letzten Oppositionsgruppen: Prodemokratische Civic Party in Hongkong löst sich auf

Vor allem während der Massenproteste von 2019 gewann die prodemokratische Partei an Popularität. Die Mitglieder der Partei waren immer wieder Repressionen ausgesetzt – jetzt gibt sie ihre Auflösung bekannt.

Eine der bekanntesten prodemokratischen Gruppen in Hongkong, die Civic Party, hat ihre Selbstauflösung beschlossen. Fast alle teilnehmenden Mitglieder stimmten bei einer außerordentlichen Versammlung der Partei am Samstag für die Auflösung.

Diese könnte etwa einen Monat dauern. Mitglieder der Partei waren in der Vergangenheit Repressionen ausgesetzt.

Demokratisierung und Zivilgesellschaft fördern

Die auch als Anwaltspartei bezeichnete Gruppe war im Jahr 2006 in der chinesischen Sonderverwaltungszone von Eliten hauptsächlich aus dem juristischen Bereich gegründet worden. Ihr Ziel war es, die Demokratisierung und die Zivilgesellschaft in Hongkong zu fördern.

Die Civic Party gehörte zuletzt zu den wenigen noch bestehenden Oppositionsgruppen. Durch das 2020 von Peking erlassene „Sicherheitsgesetz“ wurden viele prodemokratische Politiker und Aktivisten in der ehemaligen britischen Kronkolonie in den Untergrund oder ins Exil getrieben.

Bereitschaftspolizisten während Zusammenstößen mit Demonstranten in Hongkong

© dpa/Achmad Ibrahim

„Nach Abschluss aller Verfahren wird die Civic Party von der Erde verschwinden“, sagte der Vorsitzende Alan Leong. Der 65-jährige Mitbegründer der Partei ist der bislang einzige Kandidat, der ohne die Unterstützung Pekings bei der Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs kandidierte. Erwartungsgemäß verlor Leong bei der Wahl im Jahr 2007 jedoch.

Viele Parteimitglieder wurden verhaftet

Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität war die Partei die zweitgrößte Gruppe im Lager der Opposition. Seit den prodemokratischen Massenprotesten von 2019 wurde ein halbes Dutzend hochrangiger Parteimitglieder für die Teilnahme an Protesten und den Versuch, Spenden für die Demonstrationen zu sammeln, strafrechtlich verfolgt.

Das ehemalige Gründungsmitglied Albert Lai sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Scheitern „bedeutet nicht, dass die Bewegung bedeutungslos war“. Es seien viele Menschen mobilisiert und „soziales Kapital“ angehäuft worden, was für das „nächste Kapitel von Hongkong von Bedeutung“ sein könne. (AFP)

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