
© dpa/AP/Ariel Schalit
Eine Wohnung und 10.000 Dollar als Belohnung: Hamas-Terroristen sprechen im Verhör über den Angriff auf Israel
Den Hamas-Kämpfern wurden offenbar Belohnungen für die Entführung von Geiseln versprochen, wie Videos von sechs Verhören zeigen. Zivilisten seien als menschliche Schutzschilde genutzt worden.
Stand:
Am Montag veröffentlichten der israelische Inlandsgeheimdienst und die israelische Polizei Ausschnitte aus Verhören mit sechs Hamas-Terroristen, die von dem Angriff auf Israel am 7. Oktober berichten.
In einem Artikel der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“ heißt es, die Hamas-Angreifer hätten alle ausdrücklich die Anweisung von ihren Kommandeuren aus Gaza erhalten, Zivilisten zu ermorden und zu entführen, darunter auch Frauen, Kinder und ältere Menschen. Beim Töten soll kein Unterschied zwischen Zivilisten oder Soldaten gemacht worden sein.
Angreifer berichten von versprochener Belohnung: eine Wohnung und 10.000 Dollar für eine Geisel
Einer der Verhörten berichtet, sein Auftrag sei die „Säuberung“ und Eroberung des Kibbuz Kfar Aza direkt an der Grenze zum Gazastreifen gewesen. Der Ermittler fragt ihn, ob er die Zivilisten kidnappen sollte. Der Hamas-Angreifer verneint. Ob er sie töten sollte, fragt der Ermittler weiter. „Die Häuser leeren, ja“, antwortet er.
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Das israelische Militär beschuldigt die Hamas, in dem Kibbuz „ISIS-Methoden“ angewandt zu haben, also Opfer auf eine besonders brutale Weise getötet zu haben.
Ein weiterer der Verhörten berichtet von Belohnungen, die den Angreifern von der Hamas versprochen wurden. „Wer eine Geisel zurück [nach Gaza] bringt, bekommt 10.000 Dollar und eine Wohnung“, sagte er den israelischen Ermittlern.
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Nachdem sie die Bewohner ermordet oder entführt hatten, sollten die Kämpfer die angegriffenen Städte übernehmen und dort Stellung halten.
Israelische Zivilisten wurden offenbar als menschliche Schutzschilde genutzt
Auch Schilderungen der Angriffe durch die Hamas-Kämpfer sind Teil der Videoausschnitte. Die Hamas-Angreifer berichten davon, dass sie Häuser angezündet und Haustiere getötet hätten. Wie grauenvoll die Terroristen teilweise ihre Opfer ermordeten, gibt allerdings keiner der Hamas-Kämpfer zu, jedenfalls nicht in den veröffentlichten Videomitschnitten.
Einer der Hamas-Terroristen erzählt von einem Streit mit seinem Kommandanten. „Ihre Leiche lag auf dem Boden. Ich habe auf sie geschossen und mein Kommandant hat mich angeschrien, weil ich Kugeln auf eine Leiche verschwendet habe.“
Ein anderer berichtet davon, wie sie Familien und ältere Menschen im Kibbuz Beeri aus ihren Häusern getrieben haben.
„Wir hörten Stimmen drinnen. [...] Einer lag auf dem Boden neben der Tür. Ich weiß nicht, ob er tot war, aber daneben war Blut. Drinnen war ein verwundeter Mann [...] ich glaube, eine ganze Familie. Im Schlafanzug. Der verwundete Mann trug Unterwäsche. Eine Frau kam heraus, trug ein normales Kleid [...] dann eine andere mit einem Kleid. [Dann] ein Junge und ein Mädchen.“
Die Zivilisten hätten als menschliche Schutzschilde gedient, bestätigt der Hamas-Terrorist den Ermittlern. Allein im Kibbuz Beeri tötete die Hamas nach israelischen Angaben mehr als 100 Menschen.
Gegen Ende des Videos räumen mehrere der Hamas-Terroristen auf Nachfrage ein, dass ihre Angriffe nicht mit den Glaubenssätzen des Islam vereinbar seien. (Tsp)
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