
© AFP/JOSEPH PREZIOSO
„Einfach ekelhaft“: Nikki Haley schreibt „Macht sie fertig!“ auf israelische Granate – und löst Kontroverse aus
Die ehemalige republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin sorgt bei ihrem Israelbesuch mit einer Beschriftung für Aufsehen. Ihre Aktion wird unterschiedlich interpretiert.
Stand:
Die ehemalige republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley hat bei einem Besuch an Israels Nordgrenze „Finish them! America loves Israel“ („Macht sie fertig! Amerika liebt Israel“) auf eine Mörsergranate geschrieben.
Dies löste in sozialen Netzwerken heftige Debatten aus. Obwohl sie sich offensichtlich auf die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah bezog, kritisierten viele den Schriftzug, als sei er für die Palästinenser im Gazastreifen bestimmt.
Äußerungen zur umstrittenen Aktion
Ein israelischer Journalist schrieb bei X zu Haleys Aktion am Dienstag: „Was für eine Königin!“. Likud-Politiker Danny Danon, der Ständige UN-Vertreter Israels, äußerte sich auf X wie folgt: „Macht sie fertig! Das hat meine Freundin, die frühere Botschafterin, Nikki Haley heute bei einem Besuch eines Artilleriepostens an der Nordgrenze auf eine Granate geschrieben. Es ist an der Zeit, die Gleichung zu ändern – die Bewohner von Tyrus und Sidon werden evakuiert, die Bewohner des Nordens werden zurückkehren. Die israelische Armee kann gewinnen!“
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Ein ranghohes Mitglied einer israelisch-palästinensischen Friedensorganisation schrieb dagegen, Haley habe israelische Siedlungen im besetzten Westjordanland besucht und dann eine Bombe unterschrieben. „Einfach ekelhaft. Könnt Ihr sie bitte zurücknehmen?“, schrieb er an die Amerikaner gerichtet. „Wir haben schon (den rechtsextremen Polizeiminister Itamar) Ben-Gvir und brauchen Eure dreckigen, für Tod werbenden Politiker nicht noch dazu.“
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah-Miliz sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten.
Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte sich bei den internen Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ein wochenlanges Duell mit Donald Trump geliefert, war jedoch chancenlos und gab sich schließlich geschlagen.
Damit kommt es im US-Wahlkampf zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden, der bei der Wahl am 5. November erneut antreten will und in seiner Partei keine echte Konkurrenz hat. Zuletzt sagte Haley, sie werde Trump wählen. Dieser hatte die ehemalige Rivalin jedoch als Vizekandidatin ausgeschlossen.
Im Rahmen ihres Israel-Besuchs hatte Haley auch israelische Grenzorte am Rande des Gazastreifens besucht, die während des Hamas-Massakers am 7. Oktober schwer beschädigt worden waren. Sie traf auch Überlebende. In der Grenzstadt Sderot sagte sie am Montag vor Journalisten: „Was am 7. Oktober passiert ist, ist das reine Böse und darf nie vergessen werden.“ (dpa/TMA)
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