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Einsatz nur in Frankreich geplant: Präsident Macron stellt Modell für freiwilligen Wehrdienst vor
Der ursprünglich geplante nationale Pflichtdienst sei angesichts der geopolitischen Lage nicht mehr angemessen, sagt der Staatschef. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht soll es nicht geben.
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Neuer Schritt in Paris: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Donnerstag seine Pläne für einen neuen freiwilligen Wehrdienst vorgestellt. Angesichts der geopolitischen Lage und zunehmenden Bedrohungen sei der ursprünglich geplante nationale Pflichtdienst nicht mehr angemessen, hieß es im Elysée. Stattdessen sollten mehr junge Menschen zu einer freiwilligen militärischen Ausbildung herangezogen werden.
Die Initiative richtet sich an 18- und 19-Jährige, wie Macron mitteilte. Die Freiwilligen sollen demnach nur auf französischem Territorium eingesetzt werden.
Der neue Dienst soll jungen Männern und Frauen offenstehen. Nach Berichten französischer Medien soll er zehn Monate dauern und mit mehreren hundert Euro vergütet werden. Die Rückkehr zu einer Wehrpflicht sei jedoch nicht geplant. Frankreich stehe mit Deutschland bei dem Thema im Austausch. Im Unterschied zu Deutschland gebe es in Frankreich derzeit keine Probleme bei der Rekrutierung, hieß es.
Auch in Deutschland hat sich die Regierung kürzlich nach wochenlangem Ringen auf ein neues Wehrdienstmodell geeinigt. Sie setzt dabei zunächst auf Freiwilligkeit. Es kann aber auch eine Wehrpflicht greifen, wenn sich nicht genügend Rekruten finden. Ziel ist eine personelle Stärkung der Bundeswehr.
Anlass sind die verschärfte Sicherheitslage im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und das Bestreben Europas, von dem wichtigsten militärischen Bündnispartner USA unabhängiger zu werden. (AFP, Reuters)
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