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Larry Summers

© AFP/MANDEL NGAN

Epstein-E-Mails: Früherer US-Finanzminister kündigt Rückzug aus öffentlichem Leben an

Der Epstein-Skandal erreicht die Demokraten: Larry Summers, Finanzminister unter Bill Clinton, ist wegen seiner Kontakte zu dem Sexualstraftäter von seinen Ämtern zurückgetreten.

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Nach der Veröffentlichung seiner E-Mail-Kommunikation mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat der frühere US-Finanzminister Larry Summers seinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben angekündigt. „Ich übernehme die volle Verantwortung für meine fehlgeleitete Entscheidung, weiterhin mit Herrn Epstein zu kommunizieren“, erklärte Summers am Montag (Ortszeit) gegenüber US-Medien.

Er werde seinen Lehrtätigkeiten weiter nachkommen, erklärte er weiter. Summers lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Harvard-Universität, deren Präsident er zwischen 2001 und 2006 war.

Aus seinen öffentlichen Verpflichtungen werde er sich jedoch zurückziehen als Teil seiner Bemühungen, „Vertrauen wiederherzustellen und die Beziehungen zu den mir am nächsten stehenden Menschen zu reparieren“.

Summers selbst machte keine Angaben dazu, um welche öffentlichen Verpflichtungen es sich handele. Die „New York Times“ berichtet jedoch, Summers habe Posten beim Yale Budget Lab, einem Forschungszentrum, und bei der Denkfabrik Center for American Progress abgetreten.

Ermittlern zufolge hatte Epstein über Jahre minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt. Zuletzt hatte der US-Kongress E-Mails veröffentlicht, die eine enge Kommunikation zwischen Summers und Epstein zeigten.

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Die E-Mails legten außerdem engere Beziehungen zwischen Epstein und US-Präsident Donald Trump nahe – Trump bestreitet dies. In einer abrupten Kehrtwende sprach sich der Republikaner am Sonntag für die Freigabe der Ermittlungsakten zu Epstein auf. Zuletzt hatte er in der Affäre Ermittlungen gegen den früheren Präsidenten Bill Clinton veranlasst und versucht, die Aufmerksamkeit neben Clinton unter anderem auf Summers zu lenken, der unter Clinton Finanzminister war.

Es ist nicht die erste Kontroverse rund um Larry Summers. Als Präsident der Harvard-Universität sagte er, dass Frauen in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften teilweise aufgrund biologischer Unterschiede weniger stark vertreten seien als Männer. Angesichts eines Misstrauensvotums der Fakultät trat Summers 2006 zurück.

Doch das Thema diskutierte Summer auch mit Epstein, wie aus den E-Mails hervorgeht: „Ich habe festgestellt, dass die Hälfte des IQs weltweit auf Frauen entfällt, ohne zu erwähnen, dass sie mehr als 51 Prozent der Bevölkerung ausmachen“, schrieb Summers im Jahr 2017.

Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden, während er auf einen weiteren Prozess wartete. Laut Behörden beging er Suizid. Viele US-Bürger und rechtsgerichtete Influencer mutmaßen, der frühere Finanzinvestor sei ermordet worden, um ihn daran zu hindern, gegen prominente Mittäter auszupacken. (Tsp/AFP)

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