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US-Präsident Joe Biden.

© Getty Images via AFP/Michael M. Santiago

„Erinnern Sie sich an Ihren Eid“: Biden mahnt US-Militär bei Abschiedsrede im Pentagon

Kurz vor der Machtübergabe im Weißen Haus folgt für den scheidenden Präsidenten der USA Abschiedsrede auf Abschiedsrede. Im Pentagon wird Bidens große Sorge deutlich.

Stand:

Bei seiner Abschiedsrede im Pentagon hat der scheidende US-Präsident Joe Biden einen eindringlichen Appell an das Militär gerichtet. „Erinnern Sie sich an ihren Eid“, sagte Biden bei einer Zeremonie. „Das ist eine Reihe von Prinzipien und Werten, die Ihnen Licht in der Dunkelheit geben, die Sie leiten“, mahnte er.

Es gelte, sich von den amerikanischen Werten und der Verpflichtung zu Ehre, Integrität und Einheit leiten zu lassen. Es gehe nicht darum, eine Partei, einen Ort oder eine Person zu verteidigen, sondern eine Idee. „Diese Idee ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika einzigartig auf der Welt sind.“

Biden: „Wir beugen uns niemals“

Biden betonte in seiner Rede außerdem, dass die USA für Freiheit stünden - an der Seite ihrer Verbündeten. „Wir beugen uns niemals“, sagte der 82 Jahre alte Demokrat. Man sei niemals eingeknickt - schon gar nicht vor Kremlchef Wladimir Putin. „Diktatoren können nicht machen, was sie wollen“, sagte er etwa mit Blick auf Russlands Einmarsch in die Ukraine.

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An das US-Militär gerichtet sagte Biden weiter: „Sie haben nicht gezögert. Sie haben die Ukraine im Kampf gehalten, ukrainische Soldaten und Piloten ausgebildet, die Ostflanke der Nato mit Truppen gestärkt und vor allem der Welt gezeigt, dass Amerika für die Freiheit eintritt.“

Am Montag wird der Republikaner Donald Trump ins Weiße Haus einziehen. Biden hatte die Amerikaner zum Abschied aus dem Amt in einer Ansprache an die Nation bereits vor dem Aufkommen einer bedrohlichen Oligarchie im Land gewarnt.

Biden sei „kein sehr guter Verkäufer“

In seinem letzten Fernseh-Interview als US-Präsident räumte Biden zudem ein, seine Politik nicht immer gut verkauft zu haben. Er und seine Partei hätten den Fehler gemacht, nicht ausreichend zu erklären, für welche Erfolge sie verantwortlich gewesen seien, sagte Biden dem US-Sender MSNBC. Wenn zum Beispiel irgendwo eine neue Brücke mit Milliardenwert gebaut worden sei, hätten er und seine Demokraten nicht klar genug gemacht, dass der Bau ihnen zu verdanken sei.

„Ich bin kein sehr guter Verkäufer“, räumte der 82-Jährige ein. Er habe sich mitunter zu sehr mit den politischen Inhalten beschäftigt als mit der Frage, wie die nach außen zu tragen seien.

Biden weist Kritik an zu spätem Rücktitt zurück

Biden hatte in seinen vergangenen Regierungsjahren unter anderem die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder angekurbelt und beispiellose Investitionen in Klimaschutz und Infrastruktur angestoßen. Doch bei den Bürgern drang er damit nicht wirklich durch und hatte mit miesen Beliebtheitswerten zu kämpfen.

Vor allem aber wiederkehrende Aussetzer und peinliche Patzer hatten ihm öffentlich zugesetzt und Zweifel an seiner mentalen Fitness aufgebracht. Erst nach immensem Druck aus seiner eigenen Partei zog sich Biden im vergangenen Sommer aus dem Wahlkampf für eine zweite Amtszeit zurück und überließ seiner Vizepräsidentin Kamala Harris in letzter Minute das Feld.

Kritik, dass er sich zu lange an die Macht geklammert und durch seinen späten Rückzug den Weg für den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump geebnet habe, weist Biden bis heute zurück. Er sagte erst vor wenigen Tagen, er sei überzeugt, dass er Trump hätte schlagen können. Sein Abschiedsinterview gab der Demokrat passenderweise in einer Sendung mit dem Titel „Das letzte Wort“. (dpa)

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