
© Getty Images via AFP/SCOTT OLSON
Erster Wahlkampfauftritt Trumps nach Attentatsversuch: „Nur auf wichtige Präsidenten wird geschossen“
Bei seinem Auftritt stellt Trump eine Verbindung zwischen dem Vorfall und seiner Forderung nach hohen Zöllen auf Autoimporte her. „Und dann wundern Sie sich, warum auf mich geschossen wird?“, sagte er.
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Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seinen ersten Wahlkampfauftritt seit dem mutmaßlichen Attentatsversuch auf ihn absolviert. Bei einer Rede in der Stadt Flint im Bundesstaat Michigan stellte er am Dienstag eine Verbindung her zwischen dem Vorfall am Sonntag auf seinem Golfplatz in Florida und seiner Forderung nach hohen Zöllen auf Autoimporte aus Mexiko und China. „Und dann wundern Sie sich, warum auf mich geschossen wird?“, sagte Trump. „Nur auf wichtige Präsidenten wird geschossen.“
Trump präsentierte sich als Verteidiger der US-Autoindustrie. Sollte er am 5. November nicht die Wahl gewinnen, werde „es keine Arbeitsplätze in der Automobilindustrie“ mehr geben, sagte der 78-Jährige. Flint war einst ein zentraler Standort der Branche, bevor zahlreiche Fabriken schließen mussten.
Trump und die demokratische Kandidatin Harris liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Weiße Haus. Harris meldete sich am Dienstag telefonisch bei ihrem Rivalen und bekundete ihre Erleichterung über den glimpflichen Ausgang des mutmaßlichen Attentatsversuchs. Harris und Trump hätten ein „herzliches und kurzes“ Telefonat geführt, erklärte das Weiße Haus.
Harris sagte bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania, sie habe hören wollen, ob es Trump gut gehe. „Und ich habe ihm gesagt, was ich öffentlich gesagt habe: Es gibt keinen Platz für politische Gewalt in unserem Land“, sagte Harris in einem Interview mit der Nationalen Vereinigung schwarzer Journalisten (NABJ).
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Pennsylvania zählt wie Michigan zu den sogenannten Swing States, die bei der Wahl im November besonders umkämpft sind. Die Umfragen sagen einen äußerst knappen Ausgang der Wahl voraus. Nach dem Attentatsversuch hatte Trump Harris und Präsident Joe Biden vorgeworfen, mit ihrer Wortwahl Gewalt gegen ihn anzuzetteln. Der Rechtspopulist ist bekannt dafür, seinerseits das politische Klima mit polemischen Äußerungen anzuheizen.
Biden und Harris hatten sich bereits am Sonntag erleichtert darüber geäußert, dass Trump bei dem Vorfall unversehrt blieb. Zuvor war in Florida ein Mann festgenommen worden, der sich mit einem Gewehr bewaffnet an Trumps Golfplatz in West Palm Beach postiert hatte. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er wenige hundert Meter von dem Ex-Präsidenten entfernt. Der Mann gab keinen Schuss ab. Die Ermittler vermuten einen „versuchten Mordanschlag“.
Russland verstärkt laut Microsoft Desinformationskampagne gegen Harris
Derweil verstärken russische Akteure nach Angaben des Softwarekonzerns Microsoft ihre Desinformationskampagne gegen die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Eine mit dem Kreml verbundene Gruppe namens Storm-1516 habe seit Ende August zwei gefälschte Videos produziert, um die Wahlkampagne von Harris und ihrem Vize-Kandidaten Tim Walz zu diskreditieren, erklärte der US-Konzern am Dienstag.
Ein Video zeige eine Gruppe angeblicher Harris-Anhänger, die einen vermeintlichen Teilnehmer einer Trump-Kundgebung angreifen. In dem anderen Video ist demnach ein Schauspieler zu sehen, der die erfundene Behauptung verbreitet, Harris habe 2011 bei einem Unfall ein Mädchen verletzt, das seitdem gelähmt sei, und Fahrerflucht begangen. Beide Videos erreichten nach Angaben von Microsoft Millionen von Aufrufen.
Eine zweite russische Gruppe namens Storm-1679 konzentriere sich nach ihrer Fake-News-Kampagne im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Paris nun auch auf die Verbreitung von Videos, die Harris diskreditieren sollen, hieß es in dem Microsoft-Bericht weiter. (AFP)
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