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Soldaten der 55. Artilleriebrigade befinden sich in einem Kampfeinsatz in Richtung Pokrowsk in der Ostukraine (Archivbild vom 13.08.2024).

© dpa/---

Fällt Pokrowsk?: Russische Truppen stehen offenbar kurz vor strategisch wichtiger Stadt

Russische Truppen sollen bis auf 1,5 Kilometer an Pokrowsk im Osten der Ukraine vorgerückt sein. Der Verlust der Industriestadt wäre eine weitere schlechte Nachricht für Kiew.

Stand:

Langsam aber stetig verliert die Ukraine weiteres Land im Osten an die russische Invasionsarmee. Die feindlichen Streitkräfte sind nach Angaben eines prominenten Militärbloggers nun bis auf 1,5 Kilometer an die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk vorgerückt.

Mitglieder russischer Sabotage- und Aufklärungsgruppen befänden sich sogar bereits in der Industrie- und Bergbaustadt, schrieb der in der Ukraine geborene pro-russische Blogger Juri Podoljaka am Freitag.

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Die Angaben ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen. Das ukrainische Militär erklärte jüngst, russische Truppen hätten mehrere ukrainische Stellungen in der Nähe der Stadt zerstört oder eingenommen.

Warum ist Pokrowsk wichtig?

  • Pokrowsk bildet einen Verkehrsknotenpunkt und ist für das ukrainische Militär ein wichtiges Logistikzentrum. Der Fall der Stadt, in der vor dem Krieg 60.000 Menschen lebten, wäre für Kiew einer der schwersten Rückschläge auf dem Schlachtfeld seit Monaten.
  • Den russischen Truppen würde die Einnahme ermöglichen, die ukrainischen Versorgungslinien entlang der östlichen Front erheblich zu unterbrechen und ihre Offensive weiter voranzutreiben. In russischen Medien wird Pokrowsk oft als „Tor nach Donezk“ bezeichnet.
  • Ein Kriegsziel Russlands besteht in der kompletten Eroberung der Region Donezk.

Seit Monaten erhöht Russland nach Angaben aus Kiew in der Umgebung von Pokrowsk den Druck. Der Einsatz von Personal und Munition sei erheblich, hieß es.

Überhaupt hat sich der russische Vormarsch in diesem Jahr beschleunigt. Insgesamt wurde 2024 eine Fläche größer als das Saarland erobert, berechnete der ukrainische Telegramkanal „UA War Infographics“. Zumindest derzeit deutet nichts darauf hin, dass der Ukraine vor möglichen Verhandlungen mit Russland 2025 eine vollständige Rückeroberung des eigenen Territoriums gelingen wird.

Zwar ist Russland bisher offenkundig damit gescheitert, die gesamte Ukraine zu erobern oder einen Wechsel der Führung in Kiew zu erzwingen. Der Fokus liegt aber nun auf dem Osten, jenem Gebiet, das Russland teilweise bereits vor Jahren durch Separatistenbewegungen annektierte. Entsprechend rigoros positionierte sich der russische Außenminister jüngst in einem Interview, als er die Abtretung der ukrainischen Ostgebiete als eine der Bedingungen für ein Abkommen zum Kriegsende formulierte. (Tsp/Reuters)

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