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Ein Screenshot der Farbattacke auf das Wahrzeichen.

© REUTERS/Just Stop Oil

Farbattacke auf britisches Wahrzeichen: Stonehenge behält keine sichtbaren Schäden

Klimaaktivisten hatten das uralte Steinmonument mit Farbe besprüht, nun geben Denkmalpfleger ein Update dazu. Die Demonstranten verbreiten derweil Bilder einer neuen Aktion und vertaggen auch Taylor Swift.

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An der Welterbestätte Stonehenge sind nach Einschätzung einer Denkmalorganisation vorerst keine bleibenden Schäden zu erkennen, nachdem Klimaaktivisten dort Farbe versprüht hatten.

„Unsere Experten haben es schon geschafft, das orangefarbene Pulver von den Steinen zu entfernen, weil wir wirklich Sorge hatten, was passieren würde, wenn sie mit Wasser in Berührung kämen“, sagte der Chef der Organisation English Heritage, Nick Merriman, der BBC am Donnerstag.

Der Screenshot zeigt Demonstranten von „Just Stop Oil“, die eine orangefarbene Substanz auf Stonehenge gesprüht haben.

© dpa/Just Stop Oil

Bisher scheint es keinen sichtbaren Schaden zu geben“, sagte Merriman. Die Stätte sei wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. In der Nacht zu Freitag soll wie geplant die Sommersonnenwende gefeiert werden. Zwei Aktivisten der Protestgruppe „Just Stop Oil“ hatten eine orangefarbene Substanz versprüht, nach Angaben der Gruppe handelte es sich um abwaschbare Farbe aus Maisstärke.

Stonehenge gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Großbritanniens. Die Steine sind auf den Sonnenstand der Sommer- und Wintersonnenwende ausgerichtet. Die Protestaktion sei schwer verständlich, stünden die Steine doch für den Wunsch, sich mit der Natur zu verbinden, sagte Merriman.

Er respektiere das Demonstrationsrecht und wünsche sich, dass Leute ihre Protestaktionen von Kulturstätten, Museen und Galerien fernhielten, „weil wir den Eindruck haben, das hilft ihrem Anliegen nicht“. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest. Premierminister Rishi Sunak verurteilte die Aktion als Vandalismus.

Außerdem verschafften sich zwei Klimaaktivistinnen am Donnerstag Zugang zu einem Flugplatz nahe London, auf dem der Privatjet von Popstar Taylor Swift geparkt ist, und haben zwei Privatflugzeuge mit orangefarbener Farbe besprüht. „Just Stop Oil“ teilte im Onlinedienst X mit, die beiden Frauen hätten am Flughafen Stansted den Zaun zerschnitten, hinter dem das Flugzeug von Swift geparkt sei.

Am Flughafen Standsted, nördlich von London, besprühten die Aktivisten einen Privatjet und sendeten eine Nachricht an Pop-Superstar Taylor Swift.

© AFP/HANDOUT

Die US-Sängerin tritt in den kommenden Tagen im Rahmen ihrer Eras-Tour in London auf. Nach der Aktion vom Donnerstag teilte die britische Polizei mit, sie habe zwei Frauen im Alter von 22 und 28 Jahren wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung und des Eingriffs in nationale Infrastruktur festgenommen.

„Just Stop Oil“ veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine der Frauen ein Loch in den Zaun schneidet, bevor sie die Jets mit Farbe besprüht. Der Gruppe zufolge nutzten die Frauen für die Aktion mit Farbe gefüllte Feuerlöscher.

Swift steht wegen ihrer häufigen Privatjetflüge immer wieder in der Kritik. Im Jahr 2022 führte sie die Liste der britischen Nachhaltigkeitsmarketing-Firma Yard mit den „schlimmsten Privatjet-CO₂-Emissionen-Übeltätern“ unter den Prominenten an. Swifts Privatjet absolvierte laut Yard 170 Flüge im Jahr 2022 und erzeugte damit 8293,54 Tonnen Treibhausgasemissionen – 1184,8 Mal mehr als ein Durchschnittsmensch. (AFP/dpa)

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