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Der ehemalige US-Präsident Barack Obama spricht in Athen.

© dpa/Petros Giannakouris

Für Besucher nicht mehr zu sehen: Trump lässt Porträts von Obama und den Bushs umhängen

Zu Obama hat Trump seit Jahren ein angespanntes Verhältnis – ebenso zur Familie Bush. Das zeigt sich nun auch wieder an einer neuen Aktion des US-Präsidenten.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat die offiziellen Porträts seiner Vorgänger Barack Obama, George W. Bush und dessen Vater George H. W. Bush aus dem Eingangsbereich des Weißen Hauses entfernen und sie an einem deutlich weniger frequentierten Ort aufhängen lassen.

Wie „CNN“ unter Berufung auf zwei damit vertraute Quellen und ein Beweisfoto berichtet, befinden sich die Bilder nun am Ende der großen Treppe, wo die Tausenden Besucher, die täglich im Weißen Haus sind, sie nicht mehr sehen können. Trump selbst sei an fast allen ästhetischen Entscheidungen im Weißen Haus direkt beteiligt, berichteten mehrere Quellen dem US-Sender.

Das Protokoll des Weißen Hauses sieht laut Bericht vor, dass die Porträts der letzten US-amerikanischen Präsidenten prominent im Eingangsbereich aufgehängt sein sollen, damit offizielle Gäste und Besucher sie bei Führungen besichtigen können. An ihren neuen Plätzen sollen die Gemälde nun nur noch für die First Family, US-Geheimdienstagenten und einige Mitarbeiter zu sehen sein.

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Trump und Obama verbindet seit Jahren ein angespanntes Verhältnis. Vor der Präsidentschaftswahl 2016 hatte der Republikaner immer wieder die Lüge verbreitet, Obama sei nicht in den USA geboren.

Jüngst hatte Trump sogar dazu aufgerufen, den Demokraten strafrechtlich verfolgen zu lassen. Der Republikaner warf seinem Vorgänger Landesverrat vor und bezichtigte Obama, einen „Putsch“ zur Sicherung des Wahlsiegs der Demokratin Hillary Clinton 2016 betrieben zu haben – Trump hatte die Wahl gegen Clinton gewonnen. Trump bezog sich mit seiner haltlosen Anschuldigung auf frühere Untersuchungen zu den Beziehungen von Trump und seinem Umfeld zu Russland. Mehrere Ermittlungen hatten unabhängig voneinander ergeben, dass Russland sich in die Wahl eingemischt und dabei vielmehr zugunsten von Trump agiert hatte.

Obama sprach von einem „bizarren“ Versuch, von der Epstein-Affäre abzulenken. Zuletzt war Trump deshalb stark unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht – wie von ihm früher zugesagt – Dokumente zu dem Skandal veröffentlicht hatte. Das kam auch bei vielen seiner Anhänger sehr schlecht an.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass das Obama-Gemälde umgehängt wurde. Zuvor war es bereits aus dem Grand Foyer des Weißen Hauses entfernt worden. Stattdessen hängt dort nun ein Gemälde, das die ikonische Szene zeigt, wie Trump den Attentatsversuch in Butler, Pennsylvania, überlebte.

Auch das Verhältnis zu Trumps republikanischem Vorgänger George W. Bush ist belastet. Trump nannte ihn in der Vergangenheit einen „gescheiterten und uninspirierten“ Präsidenten. Bei Trumps Amtseinführung im Januar nahm Bush auch nicht am Mittagessen nach der Zeremonie teil. Der 2018 verstorbene Bush Senior wählte 2016 gar Hillary Clinton. Und in seiner Biografie bezeichnete er Trump als „Angeber“.

Kaum besser wäre es wohl einem Porträt von Trumps im Januar abgelösten Vorgänger Joe Biden ergangen – doch das Gemälde hängt derzeit noch gar nicht. Es ist laut „CNN“ noch nicht fertiggestellt. (Tsp)

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