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US-Präsident Joe Biden trifft am 18. Mai 2023 zum G7-Gipfel in Hiroshima ein.

© AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

G7-Treffen in Hiroshima: Biden wird sich nicht für Atombombenabwurf entschuldigen

Die G7-Staats- und Regierungschefs treffen sich in Hiroshima. Der Ort hat eine große Symbolik – auch mit Blick auf die Drohungen Russlands im Ukrainekrieg.

US-Präsident Joe Biden wird sich bei seinem Besuch im japanischen Hiroshima nicht für den amerikanischen Atomwaffeneinsatz in der Stadt im August 1945 entschuldigen. Das stellte Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, auf dem Flug nach Japan vorab klar.

Der Präsident werde gemeinsam mit den anderen G7-Staats- und Regierungschefs an einer Kranzniederlegung und anderen Gedenkveranstaltungen teilnehmen. „Aber dies ist aus seiner Sicht kein bilateraler Moment“, betonte Sullivan. „Er kommt als einer der G7-Staats- und Regierungschefs, um Respekt zu zollen.“

Über dem Zentrum Hiroshimas hatte das US-Militär am Morgen des 6. August 1945 eine Atombombe abgeworfen und die Stadt damit weitgehend zerstört. Schätzungsweise 70.000 Bewohner starben sofort, rund 70.000 bis 80.000 in den folgenden Monaten. Eine zweite Bombe hatten die Amerikaner damals drei Tage später auf Nagasaki abgeworfen. Es waren die ersten Atomwaffenangriffe der Kriegsgeschichte und bislang die einzigen.

Biden ist erst der zweite US-Präsident, der Hiroshima besucht – nach Barack Obama im Mai 2016. Bei seinem historischen Besuch damals hatte Obama für eine Welt ohne Atomwaffen geworben und Überlebende der Atom-Katastrophe getroffen.

Obama entschuldigte sich dabei nicht für den Bombenabwurf. Auch von Biden war nicht erwartet worden, dass er das tun würde. Viele Amerikaner halten den Atomschlag bis heute für berechtigt, weil dieser ihrer Ansicht nach zur Kapitulation Japans führte und damit den Zweiten Weltkrieg beendete.

Dass die sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) ihren Gipfel in diesem Jahr in Hiroshima abhalten, ist vor dem Hintergrund von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und Moskaus Nukleardrohungen mit großer Symbolik verbunden. (dpa)

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