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Jeffrey Epstein und Donald Trump in Mar-a-Lago im Jahr 1997.

© Getty Images/Davidoff Studios Photography

Berüchtigtes Glückwunschbuch: Epstein posierte mit Scheck über den „Verkauf“ einer Frau an Trump

Ein Bild aus Jeffrey Epsteins Geburtstagsbuch zeigt ihn mit einem Scheck über den „Verkauf“ einer Frau an Donald Trump für 22.500 Dollar. Das Buch enthält zahlreiche Beiträge – viele mit sexualisierten Inhalten.

Stand:

Im inneren Kreis von Jeffrey Epstein war der Humor makaber – ein Bild mit einem Scheck und eine Notiz über Donald Trump zeigen, wie weit dieser „Humor“ ging. Die demokratischen Mitglieder des Aufsichtsausschusses des US-Repräsentantenhauses veröffentlichten auf X ein Bild von Epstein mit einem großen Scheck, versehen mit der Bildunterschrift: „Epstein und ein langjähriges Mar-a-Lago-Mitglied scherzen über den Verkauf einer ‚voll abgeschriebenen‘ Frau an Donald Trump für 22.500 Dollar.“

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Zusätzlich veröffentlichten die Demokraten Kopien einer angeblichen Geburtstagskarte von Trump an Epstein. Darin sind die Umrisse eines Frauenkörpers zu sehen, begleitet von einem fiktiven Dialog zwischen Trump und Epstein. Unter der Zeichnung befindet sich Trumps Unterschrift. Trump bestreitet, die Karte gezeichnet oder unterzeichnet zu haben. Allerdings hatte er auch behauptet, die Karte existiere gar nicht, bis sie nun veröffentlicht wurde. Sprecherin Leavitt sagte am Dienstag, das Weiße Haus sei offen für eine forensische Schriftuntersuchung.

uszüge aus Epsteins Geburtstagsbuch: „So viele Mädchen, so wenig Zeit“.

Das Geburtstagsbuch stammt aus dem Nachlass von Epstein und wurde dem Aufsichtsausschuss des US-Repräsentantenhauses („House Oversight Committee“) übergeben. Der Ausschuss veröffentlichte am Montag (teils geschwärzte) Kopien der 238 Seiten auf seiner Website.

Das Geburtstagsbuch entstand zu Epsteins 50. Geburtstag 2003. Seine damalige Partnerin Ghislaine Maxwell hatte es offenbar zusammengestellt. Die Beiträge zeigen einen Kontrast: Das Buch beginnt unschuldig mit Epsteins Geburtsurkunde, einem Brief seiner Mutter, Schulzeugnissen und Kinderfotos, doch schnell wird es sexuell aufgeladen.

Viele der Seiten des Geburtstagsbuches zeigen sexualisierte Fotos und Zeichnungen.

© House Committee on Oversight and Government Reform/Screenshot: Tagesspiegel

Ein Freund schrieb etwa, Epstein ähnele dem Protagonisten in Ernest Hemingways „Der alte Mann und das Meer“ – nur dass er statt Fische Frauen fing, „blonde, rote oder brünette“. Ein anderer beschrieb ein demütigendes sexuelles Erlebnis im Auto, bei dem Epstein „vor Lachen heulte“. Ein dritter notierte: „So viele Mädchen, so wenig Zeit“.

Medienbericht: Auch derzeitiger britischer Botschafter

Die Seiten wurden von den Demokraten mit Schwärzungen veröffentlicht. Die Kopien zeigen: Viele prominente Personen hinterließen im Geburtstagsbuch Beiträge. Unternehmer Leslie Wexner zeichnete weibliche Brüste, Harvard-Professor Alan Dershowitz steuerte eine parodistische Titelseite eines Magazins bei, Modedesignerin Vera Wang scherzte über eine Teilnahme Epsteins an „The Bachelor“. Autor Nathan Myhrvold fügte Fotos von Tieren bei der Paarung bei, die er wohl auf einer Afrika-Reise aufgenommen hatte.

Der Besitzer von Victoria’s Secret, Leslie Wexner, zeichnete Brüste.

© House Committee on Oversight and Government Reform/Screenshot: Tagesspiegel

Der derzeitige britische Botschafter Peter Mandelson bezeichnete Epstein als „my best pal“ (dt. etwa: „mein bester Kumpel“). Dass es eine Verbindung des früheren Labour-Ministers, der seit Dezember 2024 UK-Botschafter in Washington ist, zu Epstein gibt, ist nicht neu. Ein Sprecher von Mandelson sagte der BBC: „Lord Mandelson hat schon lange klargemacht, dass er es sehr bedauert, Epstein jemals kennengelernt zu haben.“

Auch weibliche Bekannte und Assistentinnen Epsteins beteiligten sich an dem Buch, einige von ihnen möglicherweise selbst Opfer seiner Taten. Sie beschrieben in ihren Einträgen, wie Epstein ihr Leben beeinflusste, sie in seine Kreise einführte. Eine sogenannte Assistentin schrieb etwa, Epstein habe ihr Leben komplett verändert: Sie sei von einer 22-Jährigen, die in einem Hotelrestaurant arbeitete, zu einer Frau geworden, die um die Welt reiste und mächtige Persönlichkeiten kennenlernte.

Eine Frau berichtet, wie sich ihr Leben durch das Kennenlernen von Jeffrey Epstein verändert hat.

© House Committee on Oversight and Government Reform/Screenshot: Tagesspiegel

In ihrem Eintrag erwähnte sie Begegnungen mit Donald Trump, Bill Clinton und Prinz Andrew sowie „brillanten Wissenschaftlern, Anwälten und Geschäftsleuten“ – und dass sie sogar Zutritt zu den privaten Gemächern des Buckingham Palace gehabt habe.

Für ihr „neues Leben“ bedankte sich die Frau.

© House Committee on Oversight and Government Reform/Screenshot: Tagesspiegel

Das Buch endet mit einer Doppelseite, die Ghislaine Maxwell gestaltet hatte und den Titel „The Next 50 Years“ („Die nächsten 50 Jahre“) trägt.

Ghislaine Maxwell gestaltete die hintersten beiden Seiten des Buches.

© House Committee on Oversight and Government Reform/Screenshot: Tagesspiegel

Auf der einen Seite ist dem Bericht zufolge Epstein in einer Hängematte zu sehen, auf der anderen prangt eine Illustration mit der Aufschrift „Know when you are winning“ („Wisse, wann du gewinnst“).

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