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Geflüchtete aus der Ukraine stehen nach ihrer Ankunft auf einem Bahnsteig am Messebahnhof Laatzen.

© dpa/Michael Matthey

Geflüchtete sollen in die Ukraine zurückkehren: Förderungsprogramm mit Deutschland offenbar kurz vor Start

Die Ukraine will ihren Verteidigungssektor massiv ausbauen – vor allem mit westlichen Investitionen. Doch auch Arbeitskräfte fehlen dem Land. Ein neues Rückkehrer-Programm soll helfen.

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Ein ukrainisch-deutsches Programm, das die Rückkehr von Ukrainern in ihr Heimatland fördert, soll in den ersten Monaten des nächsten Jahres starten. Die Ankündigung machte der Präsidentenberater Oleksandr Kamyschin am Mittwoch auf dem Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform.

Das Programm steht unter der Schirmherrschaft des neu geschaffenen ukrainischen Ministeriums für Einheit. Die rückkehrenden Ukrainerinnen und Ukrainer sollen insbesondere in der Rüstungsindustrie arbeiten. 

Mehr als eine Million Ukrainer leben in Deutschland

In Deutschland leben derzeit 1,23 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft, gibt das Statistische Bundesamt an. Die meisten von ihnen, nämlich knapp 1,1 Millionen, sind seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Deutschland gekommen. Etwas über ein Viertel sind Kinder. In der Ukraine herrscht unterdessen ein Fachkräftemangel.

Im Oktober hatte der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj angekündigt, die Waffenproduktion in seinem Land mithilfe westlicher Investitionen massiv ausbauen zu wollen. „Unsere industrielle Kapazität erlaubt es uns, weit mehr Drohnen, mehr Granaten und militärische Ausrüstung zu produzieren, als es die finanziellen Möglichkeiten unseres Landes erlauben“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Für ihre Verteidigung benötigt die Ukraine mehr Waffen und Munition, als westliche Verbündete liefern können oder wollen.

Ende November dann beschlossen Deutschland und andere Nato-Staaten, die ukrainische Rüstungsproduktion weiter zu stärken. Das werde in einem ersten Schritt mit den Zinseinkünften aus eingefrorenem russischen Vermögen finanziert, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien. 

Kamyschin, der bis September Minister für strategische Industrien war, bestätigte auf dem Wirtschaftsforum, dass die Ukraine die Produktion moderner Waffen angekurbelt habe und inzwischen nicht nur Drohnen, sondern praktisch alle Arten von konventionellen Waffen herstellen könne.

„In diesem Jahr wird die Ukraine dreimal mehr Waffen produzieren, als der Staat finanzieren kann. Nächstes Jahr wird das Marktvolumen 28,6 Milliarden Euro erreichen“, sagte Kamyschin.

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