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Grönlands Premierminister Múte B. Egede bei einer Pressekonferenz am 15. März 2024.

© REUTERS/LEIFF JOSEFSEN

„Grönland gehört den Grönländern“: Regierungschef der Insel reagiert auf Trumps Annexions-Fantasie

Der künftige US-Präsident hat nicht ausgeschlossen, mit militärischem oder wirtschaftlichen Zwang die Kontrolle über Grönland zu erlangen. Von dort kommt klare Ablehnung.

Stand:

Inmitten der Kontroverse um Donald Trumps Aussagen zur Kontrolle über Grönland hat der grönländische Regierungschef Múte B. Egede seine Sicht der Dinge klargemacht. „Grönland gehört den Grönländern. Das möchte ich einfach wiederholen“, sagte der Politiker von der größten Insel der Erde dem Rundfunksender DR bei seiner Ankunft am Flughafen von Kopenhagen. In der dänischen Hauptstadt ist heute ein Treffen Egedes mit dem dänischen König Frederik X. geplant.

Der designierte US-Präsident Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit vorgeschlagen, das zum dänischen Königreich zählende Grönland zu kaufen. In den vergangenen Wochen hat er erneut mehrfach Interesse an der Insel geäußert. Im Dezember ließ er wissen: „Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind.

Trump-Sohn zu Gast in Grönland

Am Dienstag besuchte Trumps Sohn Donald Trump Jr. die Insel – offiziell handelte es sich um eine private Reise. Trump Senior hatte am selben Tag auf einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago militärischen oder wirtschaftlichen Druck nicht ausgeschlossen, um die Kontrolle über Grönland oder auch über den Panama-Kanal zu erlangen. Er wirbt allerdings um einen freiwilligen Beitritt des Landes zu den USA.

Es handle sich seiner Ansicht nach um ernsthafte Aussagen, sagte Egede dazu dem Sender DR.

Egede wollte heute mit dem dänischen König Frederik X. zusammentreffen. Das ursprünglich für den Morgen angesetzte und dann aus Termingründen von Egede auf unbestimmte Zeit verschobene Treffen sollte nun um 14.00 Uhr doch noch auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen stattfinden, wie aus dem Kalender des dänischen Königshauses hervorging.

Nähere Informationen zu dem Treffen wurden vorab nicht veröffentlicht. Dass Egede die Zusammenkunft zunächst verschoben hatte, wurde in Kopenhagen als klar abweisendes Signal gegenüber Dänemark und eine Machtdemonstration von grönländischer Seite wahrgenommen. Im Frühjahr 2025 steht auf Grönland eine planmäßige Parlamentswahl an. Die Unabhängigkeit von Dänemark ist dabei ein großes Thema im Wahlkampf.

Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot sicherte Grönland unterdessen Grenzschutz zu. Er glaube jedoch nicht, dass die USA die Insel überfallen werden. (dpa)

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