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Tausende Menschen kamen einer Kundgebung zur Unterstützung der von der Hamas entführten Geiseln auf einem als Geiselplatz bekannten Platz in Tel Aviv zusammen.

© dpa/Francisco Seco

Großkundgebung in Tel Aviv: Jubel für Trump und Pfiffe für Netanjahu auf dem Geiselplatz

Die verbliebenen Geiseln sollen am Montag freigelassen werden. Bei einer Großkundgebung in Tel Aviv mit prominenten Rednern zeigen Angehörige und Freunde klare Gefühle.

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Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat kurz vor der erhofften Freilassung der letzten Gaza-Geiseln die entscheidende Rolle von US-Präsident Donald Trump hervorgehoben. „Wir alle sind Präsident Trump zu tiefstem Dank verpflichtet“, sagte Witkoff vor Angehörigen und Freunden der Verschleppten sowie zahlreichen Teilnehmern einer Großkundgebung in Tel Aviv.

Sobald der Name Trump fiel, wurde Witkoff von langanhaltendem Applaus und „Danke Trump“-Rufen unterbrochen. Ein Sprecher der Familienangehörigen sagte, auf dem Platz seien rund 400.000 Menschen.

Zugleich würdigte Witkoff, der von Trumps Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner begleitet wurde, die Kraft und Geduld der Angehörigen und des israelischen Volkes. „Danke, dass Sie gezeigt haben, dass die Zukunft dieser Region nicht auf den Trümmern alten Hasses, sondern auf der Verheißung gemeinsamer Hoffnung aufgebaut werden kann“, sagte Wittkoff. „Ich habe lange von diesem Abend geträumt“, sagte der Sondergesandte.

Buhrufe und Pfeifkonzert bei Netanjahus Namen

Als Witkoff auch die Rolle von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hervorhob, schlug der Jubel jedoch in Buh-Rufe und Pfiffe um, die Witkoff fast aus dem Tritt brachten. „Leute, lasst mich meine Gedanken zu Ende bringen“, bat er. Netanjahu habe alles für dieses Land gegeben, betonte er. Viele Angehörige und Freunde der Geiseln werfen Netanjahu jedoch vor, nicht genug für die Freilassung der Verschleppten getan zu haben.

Auch Ivanka Trump und Kushner sprachen kurz zu der Menschenmenge und würdigten neben dem US-Präsidenten auch Witkoffs Rolle für den Verhandlungserfolg. „Es war mir eine Ehre, mit einem so besonderen Menschen zusammenzuarbeiten“, sagte Kushner.

Neben Steve Witkoff sprachen auch Ivanka Trump und Jared Kushner auf der Großkundgebung in Tel Aviv.

© REUTERS/RONEN ZVULUN

„Meine Gefühle sind immens, es gibt keine Worte, um sie zu beschreiben – für mich, für uns, für ganz Israel, das die Geiseln wieder zu Hause haben will und darauf wartet, dass sie alle zurückkehren“, sagte Einav Zangauker, Mutter des 25-jährigen Matan Zangauker, der sich noch in den Händen der Hamas befindet. 

„Donald Trump! Sie haben Geschichte geschrieben“, sagte Efrat Machikawa, Nichte der nach 482 Tagen in Gefangenschaft befreiten Geisel Gadi Moses, mit Blick auf den US-Präsidenten, von dem der Friedensplan für den Gaza-Krieg stammt, unter Applaus. 

„Endlich haben wir Hoffnung, aber wir können und werden jetzt nicht aufhören“, sagte Zairo Shachar Mohr Munder, dessen Onkel die israelische Armee nach dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 tot aus dem Gazastreifen geborgen hatte.

Israel und die Hamas hatten Trumps Friedensplan begrüßt. Dessen erster Teil sieht die Freilassung aller noch 47 Geiseln im Gazastreifen vor. Israel hatte sich zuvor aus Teilen des Gazastreifens zurückgezogen und seit Freitagmittag gilt eine Waffenruhe.

Auslöser des Krieges war das Hamas-geleitete Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen umgebracht und 251 in den Küstenstreifen verschleppt wurden. Israel nahm daraufhin den Kampf gegen die Hamas auf. Dabei wurden mehr als 67.000 Palästinenser getötet und der größte Teil des Küstenstreifens in Schutt und Asche gelegt. (dpa, AFP)

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