zum Hauptinhalt
In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze. Außenminister Katz reagierte nun aber auf Fragen eines Moderators.

© AFP/SEBASTIAN SCHEINER

„Haben Verantwortung übernommen“: Israels Außenminister bestätigt Tötung von Hisbollah-Kommandeur

Israel steht nach Aussagen von Minister Katz hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz. Dies sei „Teil unseres Krieges“, sagte er einem israelischen Sender.

Israel steht nach Aussagen seines Außenministers hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Minister Israel Katz sagte dies am Montagabend dem israelischen Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte.

Der Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatoren des Senders, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird. In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze.

„Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen“, sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil sei „Teil unseres Krieges“. Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein. Eine Regierungssprecherin äußerte sich am Dienstag nicht zu der Frage, ob Israel den Angriff damit offiziell für sich reklamiere.

Al-Tauil wurde am Montag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Laut der Staatsagentur NNA wurde dabei auch ein weiterer Mensch getötet. Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil den sogenannten Radwan-Truppen an. Dies ist eine Eliteeinheit der Hisbollah, die von den iranischen Revolutionsgarden (IGRC) zum Kampf ausgebildet wurden.

Nach Angaben der israelischen Zeitung „Haaretz“ war Al-Tauil verantwortlich für mehrere Angriffe auf Israel, unter anderem die Tötung und Entführung zweier israelischer Soldaten im Juli 2006. Dies galt als Auslöser des damaligen Krieges zwischen Israel und der Hisbollah.

Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass die Radwan-Truppen sich aus dem Grenzgebiet bis hinter den Litani-Fluss zurückziehen, wie dies eine UN-Resolution vorsieht. Anderenfalls wird mit einer Ausweitung des Krieges gedroht.

Im Fall eines größeren Krieges werde der Libanon „einen Schlag einstecken, der 50-mal härter ist als im zweiten Libanonkrieg (2006)“, warnte Katz. Anders als damals werde man auch libanesische Infrastruktur nicht schonen. Ein solcher Krieg könne „nicht enden, ohne dass wir eine Sicherheitszone im Süden des Libanons einrichten“. Israel habe aber kein Interesse an einer Ausweitung des Krieges, sagte Katz. Es gehe lediglich darum, die Bedrohung der Einwohner des israelischen Nordens zu beenden. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false