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Hürden für Schüler ohne deutschen Pass verringert: Großbritannien erleichtert Klassenfahrten aus Deutschland
Schülerinnern und Schüler ohne deutschen Pass mussten seit dem Brexit ein Visum beantragen. Viele Schulen verzichteten deshalb auf Klassenfahrten nach Großbritannien. Nun wird es einfacher.
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Die Hindernisse für deutsche Schulen zur Klassenfahrt nach Großbritannien sind erheblich verringert worden. Wie das Innenministerium in London auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, müssen Schülerinnen und Schüler kein Visum mehr für einen Aufenthalt im Rahmen einer Klassenfahrt beantragen. Auch die Pass-Pflicht und die Beantragung einer Einreisegenehmigung (ETA) wurden für Schülergruppen aufgehoben, ein Personalausweis reicht künftig aus.
Infolge des Brexits hatten Schülerinnen und Schüler ohne deutsche Staatsangehörigkeit einzeln Visa für die Teilnahme an einer Klassenfahrt nach Großbritannien beantragen müssen. Das führte dazu, dass deutsche Schulen das beliebte Reiseziel teils ganz aus dem Programm nahmen, um im Fall einer Ablehnung keine Kinder zurücklassen zu müssen. Hinzu kamen für deutsche Kinder die Reisepass-Pflicht und zuletzt auch die Pflicht zum Beantragen einer Einreisegenehmigung (ETA). Das fällt nun alles weg.
Schülerinnen und Schüler bis 19 profitieren von neuer Regelung
Die Änderung trat nur wenige Wochen vor dem dreitägigen Staatsbesuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender im Vereinigten Königreich in Kraft. Das Präsidentenpaar wird heute von König Charles III. und Königin Camilla sowie dem Thronfolgerpaar Prinz William und Prinzessin Kate in Windsor mit einer Kutschfahrt und militärischen Ehren empfangen.
Es ist der erste Staatsbesuch eines Bundespräsidenten seit 27 Jahren. Unter einem Staatsbesuch versteht man eine mehrtägige Reise, die von zeremoniellen Elementen geprägt ist.
Die Bundesregierung hatte seit Langem in London darauf gedrängt, für Klassenfahrten wieder sogenannte Schülersammellisten einzuführen. Eine entsprechende Regelung wurde im Sommer beim Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im deutsch-britischen Freundschaftsabkommen (Kensington-Vertrag) vereinbart. Der neuen Bestimmung zufolge dürfen Schülerinnen und Schüler bis zum Alter von 19 Jahren, die an einer deutschen Schule oder Bildungseinrichtung eingeschrieben sind, in Gruppengrößen von fünf oder mehr von dem erleichterten Verfahren profitieren. (dpa)
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