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In Kiew ist ein zerstörtes Wohnhaus zu sehen.

© Imago/Ukrinform/Danylo Antoniuk

Update

„Ich finde es widerwärtig, was sie tun“: Trump kündigt Sanktionen gegen Russland an – neue schwere Angriffe auf Kiew

Die Armee des Kreml überzieht die Ukraine weiter mit schweren Attacken. In Kiew gibt es viele Tote. Der US-Präsident spricht nun von Konsequenzen – und schickt seinen Sondergesandten nach Moskau.

Stand:

Verliert der US-Präsident jetzt tatsächlich die Geduld mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin? Nach den neuen Angriffen der Truppen des Kreml auf die ukrainische Hauptstadt Kiew, bei denen nach jüngsten Erkenntnissen mindestens 28 Menschen starben, reagiert Donald Trump scharf, allerdings nicht zum ersten Mal.

„Russland – ich finde es widerwärtig, was sie tun“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) übereinstimmenden Berichten zufolge vor Journalisten in Washington.

Wir werden Sanktionen verhängen. Ich weiß nicht, ob ihn Sanktionen stören.

US-Präsident Donald Trump über Kremlchef Wladimir Putin

„Wir werden Sanktionen verhängen. Ich weiß nicht, ob ihn Sanktionen stören“, fügte der US-Präsident mit Blick auf Putin hinzu. Mehr Details zu den geplanten Maßnahmen nannte er nicht. 

Trump setzte Russland Frist für Kriegsbeendigung

Erst am Dienstag hatte Trump Moskau eine Frist von zehn Tagen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gesetzt und andernfalls mit Sanktionen gegen Russlands Handelspartner gedroht. Davon wären unter anderem Indien und China als Abnehmer russischen Öls betroffen.

Der Kreml zeigte sich davon unbeeindruckt und griff die Ukraine weiterhin an. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit einem zerstörerischen Angriffskrieg. Es gibt zehntausende Tote auf beiden Seiten. Vor allem in der Ukraine sterben immer wieder Zivilisten.

Putin äußert sich zu Gesprächen mit der Ukraine

Trump kündigte zudem an, dass sein Sondergesandter Steve Witkoff nach seinem Besuch in Israel weiter nach Russland reisen wird. Trump nannte keine Details zu Witkoffs geplanter Reise. Bei vorigen Besuchen in Moskau hatte Witkoff unter anderem Putin getroffen.

Putin sagte am Freitag, er hoffe auf eine Fortsetzung der Friedensgespräche mit der Ukraine. Arbeitsgruppen könnten dabei mögliche Kompromisse erörtern, erklärte der Kremlherrscher der Agentur Reuters zufolge bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Die Ziele Moskaus blieben jedoch unverändert. Die Gespräche sollten „ohne Kameras und in einer ruhigen Atmosphäre“ geführt werden.

Kiew meldet zahlreiche Tote nach Luftangriffen

Die Ukraine meldete nach einem russischen Luftangriff am Donnerstag auf Kiew mindestens 28 Tote, darunter auch drei Kinder, und 160 Verletzte. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner abendlichen Ansprache zunächst von 14 Toten gesprochen, betonte aber, dass die Rettungsarbeiten immer noch andauerten.

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Der ukrainische Rettungsdienst hat nach eigenen Angaben am späten Abend noch zwei weitere leblose Körper aus den Trümmern geborgen. Unter den Verletzten waren auch 16 Kinder, laut Rettungsdienst die größte Anzahl von Kindern, die bei einem einzigen Angriff auf die Stadt verletzt wurden.

Selenskyj zufolge hatte Russland mehr als 300 Drohnen und acht Raketen auf die ukrainische Hauptstadt abgeschossen. Die Stadtverwaltung von Kiew kündigte für Freitag einen Trauertag an.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es habe ukrainische Militärflugplätze und Munitionsdepots sowie Unternehmen, die mit dem sogenannten militärisch-industriellen Komplex in Kiew verbunden sind, angegriffen und getroffen.

Russische Angriffe auch auf Charkiw, Donezk und Dnipropetrowsk

Auch in der Nacht zum Freitag attackierte Russland sein Nachbarland weiter, wie die Agentur dpa berichete. In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow ein 63-jähriger Mann getötet. Sein Haus sei getroffen worden. Außerdem seien vier Menschen in der Region verletzt worden.

In der Region Dnipropetrowsk wurden demnach ebenfalls vier Menschen bei Drohnenangriffen verletzt, wie Gouverneur Serjih Lyssak mitteilte. Darunter seien ein vier Jahre alter Junge und eine 14-Jährige. Zwei Bauernhöfe, ein Gymnasium und eine Post brannten demnach, auch auf dem Gelände eines Privathauses sei Feuer ausgebrochen.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 72 Drohnen – darunter neben Kampfdrohnen auch solche ohne oder mit wenig Sprengstoff, die als Köder eingesetzt werden, um die Flugabwehr zu überlasten.

44 Drohnen seien abgewehrt worden. Registriert wurden 28 Einschläge an neun Orten. Angegriffen wurden demnach die Frontgebiete Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Kiew.

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