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2019 trafen sich Trump und Kim Jong-Un in Vietnam

© AFP/SAUL LOEB

Update

„Ich freue mich darauf, ihn zu sehen“: Trump will Nordkoreas Diktator Kim erneut treffen

Kurz bevor US-Präsident Donald Trump Südkoreas Präsident im Weißen Haus empfängt, betont er, wie gut sein gutes Verhältnis zu Nordkoreas Diktator sei. Lee warnt hingegen vor Nordkoreas atomarer Aufrüstung.

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US-Präsident Donald Trump hat sein gutes Verhältnis zu Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hervorgehoben. Viele Leute würden es als „schrecklich“ bewerten, dass er „sehr gute Beziehungen“ zu dem nordkoreanischen Machthaber habe, sagte Trump im Weißen Haus, kurz bevor er dort Südkoreas Präsident Lee Jae Myung empfing. Er selbst halte es aber für gut, dass seine Beziehung zu Kim gut sei.

Lee sagte im Anschluss bei dem Treffen mit Trump laut einem Übersetzer, dass die koreanische Halbinsel die einzige „geteilte Nation“ der Welt sei. Er bat den US-Präsidenten, sich für Frieden auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen und betonte, ihn dabei unterstützen zu wollen.

Nord- und Südkorea formal betrachtet noch in Kriegszustand

Das Verhältnis zwischen Süd- und Nordkorea ist äußerst angespannt. Zuletzt haben rund 30 nordkoreanische Soldaten nach UN-Angaben kurzzeitig die hochgerüstete Grenze zu Südkorea überschritten und damit Warnschüsse des dortigen Militärs ausgelöst. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

Seit dem Koreakrieg (1950-53) ist die koreanische Halbinsel in einen kommunistischen Norden und demokratischen Süden geteilt. Der Krieg endete zwar mit einem Waffenstillstand, doch bis heute haben beide Staaten keinen Friedensvertrag unterzeichnet.

Trumps zielt schon länger auf Nordkoreas Denuklearisierung ab

Während seiner ersten Amtszeit hatte der Republikaner bereits eine unkonventionelle Nordkorea-Politik verfolgt und auch Kim mehrfach getroffen. Eine Einigung über eine atomare Abrüstung Nordkoreas gab es dabei allerdings nicht. Trump will nach früheren Angaben auch in seiner zweiten Amtszeit an dem Ziel festhalten, Nordkorea vollständig nuklear abzurüsten.

Nun stellte er ein weiteres Treffen mit Kim in Aussicht, ohne dabei konkrete Details zu nennen. „Ich freue mich darauf, ihn zu sehen“, sagte Trump. Auch Lee betonte, dass er ein solches Treffen zwischen Trump und Kim begrüßen würde.

Er äußerte zudem die Befürchtung, dass Nordkorea bald zehn bis 20 Atomwaffen pro Jahr herstellen könnte. „Eine Interkontinentalrakete, welche die USA erreichen kann, ist fast fertig entwickelt, und sie bauen weiterhin Kapazitäten, um etwa zehn bis 20 Atombomben pro Jahr zu produzieren“, sagte Lee am Montag. 

Südkorea habe sich bemüht, „Nordkorea abzuschrecken und Sanktionen zu verhängen, aber das Ergebnis ist, dass Nordkorea sein Atomprogramm weiter vorantreibt“, so Lee weiter. Die Zahl der Atomwaffen, über die Nordkorea verfügt, sei „in den letzten drei bis vier Jahren gestiegen“. 

Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat Nordkorea bereits schätzungsweise 50 Sprengköpfe zusammengebaut und verfügt über spaltbares Material für bis zu 40 weitere.

Lee erklärte, Südkorea sei entschlossen, das Nachbarland weiter mit konventionellen Waffen abzuschrecken. Gleichzeitig verwies er auf Bemühungen, Provokationen einzustellen, etwa durch einen Abbau von Propaganda-Lautsprechern an der gemeinsamen Grenze. 

Nordkorea und die USA unterhalten keine offiziellen diplomatischen Beziehungen. Es gibt keine Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten. Diplomatische Angelegenheiten werden stattdessen oft über Vermittler abgewickelt. (dpa)

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