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 US-Präsident Donald Trump gestikuliert, während er am Lehigh Valley International Airport an Bord der Air Force One geht.

© dpa/Julia Demaree Nikhinson

Update

„Ich reise am Freitag nach Russland“: Warum Trumps Versprecher zum Alaska-Gipfel gar nicht so weit hergeholt ist

Am Freitag wollen sich Trump und Putin in Alaska treffen. Bei einer Pressekonferenz zuvor sagt der US-Präsident jedoch gleich zweimal, dass er nach Russland reisen wird.

Stand:

Bei einer Pressekonferenz vor Journalisten im Weißen Haus irritierte Trump mit einem Versprecher. Als er auf das mit Spannung erwartete Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin angesprochen wird, das am Freitag im US-Bundesstaat Alaska stattfinden soll, sagte der US-Präsident gleich zweimal innerhalb kurzer Zeit, dass er nach Russland reise.

„Wissen Sie, ich werde Putin sehen. Ich reise am Freitag nach Russland“, sagte der US-Republikaner und ergänzte später: „Das wird eine große Sache, wir reisen nach Russland.“

Tatsächlich soll das geplante Treffen mit Putin, bei dem Trump mit dem Kremlchef den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine besprechen will, in der Stadt Anchorage in Alaska stattfinden – auf dem größten US-Militärstützpunkt des US-Bundesstaates.

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Trumps Sprecherin Karoline Leavitt bestätigte bereits zuvor, dass ein Einzelgespräch zwischen den beiden Präsidenten geplant sei. Einen genauen Zeitplan zu dem Treffen nannte sie nicht und verwies darauf, dass Details noch ausgearbeitet würden.

Alaska war früher russisches Gebiet

Die Vereinigten Staaten haben das Gebiet in Alaska nordwestlich von Kanada erst im Jahr 1867 erworben – und zwar von Russland. Obwohl Alaska im Jahr 1959 schließlich zum 49. Bundesstaat der USA ernannt wurde, ist der russische Einfluss dort noch immer deutlich spürbar.

Mehr als 35 orthodoxe Kirchen, manche mit den typischen Kuppeln, erinnern noch heute an die Präsenz der Russen in Alaska. Die orthodoxe Diözese des Bundesstaates ist die älteste in Nordamerika und unterhält ein Seminar auf Kodiak. Ein vom Russischen abgeleiteter Dialekt, der sich mit den Sprachen der Ureinwohner vermischte, hielt sich über Jahrzehnte vor allem in der Nähe der Großstadt Anchorage. Heute spricht ihn jedoch kaum jemand mehr. Aber in der Nähe der riesigen Gletscher der Halbinsel Kenai wird immer noch Russisch unterrichtet: in einer kleinen Landschule einer orthodoxen Gemeinde mit rund hundert Schülern.

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Anchorage ist Alaskas größte Stadt

Die Stadt liegt im Süden Alaskas an der Bucht des Cook Inlet. Mit 291.247 Einwohnern (Volkszählung 2020) ist Anchorage die größte Stadt des nördlichsten Bundesstaates der Vereinigten Staaten.

Sie gilt als Alaskas wichtigstes Industriezentrum – bereits der Stadtname Anchorage (zu Deutsch: Ankerplatz) verweist auf die Bedeutung des Hafens. Hier landeten vor mehr als hundert Jahren zahlreiche Schiffe an, um das 1915 gegründete Hauptquartier der Alaska Railroad zu versorgen.

Trump und Putin treffen sich auf US-Militärbasis

Trump und Putin treffen sich auf der Militärbasis Elmendorf-Richardson im Nordosten von Anchorage, wie ein Vertreter des Weißen Hauses am Dienstag in Washington mitteilte. Seit 2010 sind dort die US-Luftwaffenbasis Elmendorf und der Armeestützpunkt Fort Richardson vereint.

Insgesamt sind mehr als 30.000 US-Soldatinnen und Soldaten vor Ort stationiert. Der Stützpunkt fungiert als Hauptquartier für das Alaska-Kommando der Streitkräfte in dem US-Bundesstaat. Zudem kontrolliert die Luftwaffe von dort den Luftraum in der Grenzregion zwischen den USA und Russland. Die US-Luftwaffe fängt regelmäßig russische Flugzeuge ab, die sich Alaska nähern und warnt sie elektronisch oder visuell vor einem Eintritt in den amerikanischen Luftraum.

Die Geschichte des Stützpunktes reicht in den Zweiten Weltkrieg zurück: Nach US-Militärangaben wurde 1940 ein Rollfeld auf dem Gelände errichtet, im selben Jahr wurden erste Luftwaffenangehörige dort stationiert. Nach Informationen der Kongress-Bibliothek in Washington spielte der Stützpunkt später „eine zunehmende Rolle bei der Verteidigung Nordamerikas, als die unsicheren Kriegsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion in den Kalten Krieg übergingen“. (mit dpa, AFP)

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