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Diktator Kim Jong Un posiert stolz mit seinen Soldaten (Symbolbild).

© dpa/Uncredited

Update

„Mangelndes Verständnis der modernen Kriegsführung“: Seoul meldet 300 tote und 2700 verwundete Nordkoreaner im Ukrainekrieg

Nordkorea soll Russland 12.000 Soldaten zur Verfügung gestellt haben. Neben Toten und Verletzten meldet die Ukraine auch Kriegsgefangene. Selenskyj schlägt einen Deal vor.

Stand:

Im Kampf gegen die Ukraine sollen Südkoreas Nachrichtendienst NIS zufolge bisher rund 300 nordkoreanische Soldaten gestorben sein. Weitere 2.700 Soldaten aus Nordkorea seien zudem verwundet worden, sagte der Abgeordnete Lee Seong Kweun laut Südkoreas amtlicher Nachrichtenagentur Yonhap. Lee hatte zuvor an einer nicht-öffentlichen parlamentarischen Anhörung mit Vertretern des NIS teilgenommen.

Demnach führt der Nachrichtendienst die hohen Verluste nordkoreanischer Truppen auf deren „mangelndes Verständnis der modernen Kriegsführung zurück“. Ebenfalls behauptete der NIS dem Bericht zufolge, dass die nordkoreanischen Soldaten von Russland dazu aufgefordert werden, im Ernstfall einer Kriegsgefangenschaft durch Suizid zuvorzukommen.

Zuletzt hatte die Ukraine nach eigenen Angaben zwei nordkoreanische Soldaten gefangengenommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit Fortdauer der Kämpfe in der Region Kursk mit weiteren nordkoreanischen Kriegsgefangenen.

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Einer von ihnen hat den Wunsch geäußert, in der Ukraine zu bleiben, der andere möchte nach Korea zurückkehren.

Präsident Wolodymyr Selenskyj

„Es ist nur eine Frage der Zeit, wann unsere Soldaten andere (Nordkoreaner) gefangen nehmen“, schrieb er auf der Plattform X. „Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist.“ Kremlchef Wladimir Putin habe vor drei Jahren versucht, die Geschichte neu zu schreiben, „aber jetzt kann er nicht ohne militärische Hilfe aus Pjöngjang auskommen“.

Zu seinem Post fügte Selenskyj eine kurze Videosequenz der beiden verwundeten mutmaßlichen Gefangenen hinzu. Beide Männer werden einer auf mehreren Sprachen geführten Befragung unterzogen.

Austausch von nordkoreanischen Gefangenen gegen Ukrainer

Kiew sei bereit, die Gefangenen an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un zu übergeben, falls dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiere.

Allerdings, so Selenskyj weiter, gebe es auch andere Optionen für nordkoreanische Soldaten, sollten diese nicht zurückkehren wollen. „Einer von ihnen hat den Wunsch geäußert, in der Ukraine zu bleiben, der andere möchte nach Korea zurückkehren.“

Südkoreas Nachrichtendienst NIS hatte zuvor ukrainische Berichte über zwei nordkoreanische Kriegsgefangene bestätigt. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, er habe nicht gewusst, dass er in ein Kriegsgebiet entsandt worden sei. Er habe angenommen, es handele sich bei seiner Entsendung lediglich um einen Ausbildungseinsatz. 

Russland lehnte indes jeglichen Kommentar zu Berichten über an der Seite Russlands kämpfende nordkoreanische Soldaten ab, die von der ukrainischen Armee gefangen genommen worden sein sollen. „Das können wir nicht kommentieren, wir wissen nicht, was daran wahr ist“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Gefangenenaustausch der Nordkoreaner gegen in Russland festgehaltene ukrainische Kriegsgefangene vorgeschlagen.

„Wir diskutieren die Möglichkeit von Austauschen weiter, das ist keine einfache Aufgabe“, sagte der Kreml-Sprecher dazu. Für die Regierung in Moskau sei jedoch „das Leben jedes russischen Soldaten wichtig“.

Nordkorea hat Russland rund 12.000 Soldaten zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt. Diese kämpfen nun mit russischen Uniformen und Waffen in der Region Kursk. (dpa)

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