In Krankenhaus in Gaza: Baby aus dem Bauch einer getöteten Schwangeren gerettet
In palästinensischen sozialen Medien kursiert ein Video, das ein Neugeborenes im Brutkasten zeigt. Das Kind wurde laut einer Klinik aus dem Bauch einer getöteten Palästinenserin in Gaza gerettet.
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Im Gazastreifen haben Mediziner nach Angaben eines Krankenhauses ein Baby aus dem Leib einer bei einem Angriff getöteten Schwangeren gerettet. Die neun Monate schwangere Frau sei bei israelischem Beschuss des Flüchtlingslagers Nuseirat schwer verletzt worden und im Krankenhaus gestorben, sagte der Leiter der Gynäkologie- und Geburtshilfeabteilung im Al-Awda-Krankenhaus, Raed al-Saudi, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.
„Nach ihrem Tod führten die Ärzte einen Ultraschall durch, um den Zustand des Fötus zu überprüfen, und stellten einen Herzschlag fest“, fuhr al-Saudi fort. Herbeigerufene Chirurgen hätten den Fötus per Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Dem kleinen Jungen gehe es gut. Er sei in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, in dem auch sein bei dem Angriff ebenfalls verletzter Vater behandelt werde.
Die radikalislamische, im Gazastreifen herrschende Hamas teilte ihrerseits mit, dass bei israelischen Bombardements in den vergangenen 24 Stunden in dem Palästinensergebiet rund 30 Menschen getötet worden seien. Die israelische Armee gab ihrerseits am Samstag an, eine gewisse „Anzahl von Terroristen bei mehreren Konfrontationen ausgeschaltet“ zu haben.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff von Kämpfern der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.
Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 38.900 Menschen getötet. Der Krieg dauert seit mehr als neun Monaten an. (AFP, dpa)
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