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17.12.2025, Estland: Baustelle an der Grenze zu Russland. In Estland haben die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der ersten fünf Bunker begonnen.

© dpa/Hendrik Tali

Aus Angst vor Putin: Estland beginnt mit Bunker-Bau an russischer Grenze

An der Nato-Grenze zu Russland im Baltikum hat der Bau einer Verteidigungslinie begonnen. Bunker, Drachenzähne und Stacheldraht sollen eine etwaige Invasion aufhalten. Der Schutz ist bis nach Polen geplant.

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Der russische Machthaber Wladimir Putin hat mit der Invasion in der Ukraine auch das Sicherheitsgefühl der kleinen Nachbarländer Estland, Lettland und Litauen verletzt. Die baltischen Länder und heutigen Nato-Mitglieder gehörten zum 1917 zerfallenen Russischen Kaiserreich – und da Putin erst diese Woche wieder über das Ziel einer „Befreiung seiner historischen Gebiete“ gesprochen hat, stellt sich die Sicherheitsfrage im Baltikum umso mehr.

Die „Baltische Verteidigungslinie“

Bereits Anfang 2024 wurde die Schaffung einer „Baltischen Verteidigungslinie“ entlang der Grenze zu Russland und Belarus verkündet. Der britische „Telegraph“ berichtet nun über den Baubeginn von fünf Bunkern in einem Waldgebiet im südöstlichen Estland, nahe der russischen Grenze. 23 weitere Bunker sollen demnach innerhalb der nächsten Monate errichtet werden. Spätestens 2027 soll die komplette Bunker-Linie fertig sein.

Geplant sind auch 40 Kilometer weitere Verteidigungsanlagen: Dazu gehören Panzergräben, außerdem sogenannte Drachenzähne – pyramidenförmige Panzersperren also – und Stacheldraht. Insgesamt soll sich die „Baltische Verteidigungslinie“ gut 965 Kilometer von Estlands Norden bis nach Polen erstrecken.

Estland, Lettland und Litauen investieren dem Bericht nach jeweils rund 60 Millionen Pfund in die Anlagen, was einen großen Teil ihrer Verteidigungshaushalte ausmache. Estlands Nato-Delegationsleiter Raimond Kaljulaid bezeichnete die Errichtung des ersten Bunkers als wichtigen Meilenstein und warnte, dass viele europäische Führungskräfte die Ernsthaftigkeit der Lage unterschätzten.

Die EU-Länder konnten sich unterdessen nicht auf eine Nutzung des eingefrorenen russischen Vermögens für die Ukraine einigen, die dringend frisches Geld benötigt. Stattdessen erhält Kiew einen zinslosen Kredit über 90 Milliarden Euro. Falls Russland für Kriegsschäden keine Entschädigung leistet, sollen eingefrorene russische Gelder für die Rückzahlung herangezogen werden. (TMA)

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