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Irans umstrittenes Atomprogramm: Teheran bestätigt Verhandlungen mit Europäern diesen Freitag in Istanbul
Vor drei Tagen trafen sich Vertreter des Iran und der USA zu Gesprächen über Uran-Anreicherungen. Nun wollen Frankreich, Deutschland und Großbritannien die Verhandlungen fortsetzen.
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Der Iran wird am Freitag in Istanbul mit Vertretern Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik beraten.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bestätigte am Mittwoch einen Reuters-Bericht über die Gespräche und teilte mit, sein Stellvertreter werde für den Iran an dem Treffen teilnehmen. Zuvor war ein für den 2. Mai geplantes Treffen verschoben worden.
Ziel der Gespräche ist es Insidern zufolge, den Dialog aufrechtzuerhalten und zu erörtern, wie ein neues Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA aussehen könnte. Westliche Staaten verdächtigen die Islamische Republik, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms den Bau von Atombomben anzustreben, was die Regierung in Teheran zurückweist.
Die vierte Runde der Gespräche zwischen dem Iran und den USA am 11. Mai bezeichnete Araghtschi als „schwierig“. Die Verhandlungen hätten sich auf das umstrittene Thema der Uran-Anreicherung konzentriert. Er hoffe, dass die US-Seite mit „realistischeren Positionen“ zu den Verhandlungen zurückkehre, nachdem sie ein besseres Verständnis der grundlegenden Standpunkte des Iran gewonnen habe.
Außerdem kritisierte der iranische Außenminister eine Äußerung von US-Präsident Donald Trump vom Dienstag. Trump hatte bei einem Besuch in Riad den Iran als „die zerstörerischste Kraft“ im Nahen Osten bezeichnet und im Gegensatz dazu dessen Erzrivalen Saudi-Arabien eine „konstruktive Vision“ bescheinigt. „Leider ist dies eine irreführende Sichtweise. Es sind die USA, die den Fortschritt des Iran durch Sanktionen verhindert haben“, sagte Araghtschi.
Trump bekräftigte am Mittwoch, dass er eine Vereinbarung mit dem Iran wolle. Aber dafür müsse die Islamische Republik aufhören, den Terror zu unterstützen und dürfe keine Atomwaffen besitzen.
Eine fünfte Gesprächsrunde soll vom Oman angekündigt werden. Der Golfstaat vermittelt seit Beginn der Gespräche am 12. April zwischen Iran und den USA. (Reuters)
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