
© Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
Jahrestag des Kapitolsturms: Biden fordert von Abgeordneten den 6. Januar nicht zu vergessen oder „umzuschreiben“
Vier Jahre ist es her, dass ein wütender Mob das Kapitol stürmte. Heute wird Trumps Wiederwahl bestätigt. Kurz vor seinem Amtsende appelliert Biden an Abgeordnete.
Stand:
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat den 6. Januar wegen der Erstürmung des US-Kapitols durch wütende Anhänger des damaligen und künftigen Präsidenten Donald Trump als einen der schwierigsten Tage der amerikanischen Geschichte bezeichnet. „Unsere Demokratie wurde buchstäblich auf die Probe gestellt. Und zum Glück hat unsere Demokratie gehalten“, sagte Biden am Sonntag (Ortszeit).
Die Geschichte dürfe nicht vergessen oder „umgeschrieben“ werden: „Ich denke nicht, dass wir so tun sollten, als ob es nicht passiert wäre“, sagte Biden am Sonntag zu Reportern im Weißen Haus. „Ich denke, was er getan hat, war eine echte Bedrohung für die Demokratie.“ Er fügte hinzu: „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das hinter uns haben.“
Er verwies zugleich auf seine Bemühungen, einen „reibungslosen Übergang“ zu gewährleisten. Die USA müssten zu einer „normalen Machtübergabe“ zurückkehren. Heute steht die Zertifizierung des Wahlergebnisses vom letzten November an - mit Trump als Sieger.
Biden sprach im Weißen Haus vor neugewählten demokratischen Kongressmitgliedern. An sie gerichtet sagte er: „Jetzt ist es Ihre Pflicht, die Wahrheit zu sagen und sich daran zu erinnern, was passiert ist. Lassen Sie es nicht zu, dass der 6. Januar umgeschrieben oder gar ausgelöscht wird.“
Mehrere Tote nach Sturm auf das Kapitol
Die Randalierer hatten nach einer Rede Trumps versucht, den US-Kongress davon abzuhalten, den Wahlsieg Bidens zu bestätigen. Büros wurden verwüstet, zahlreiche Abgeordnete mussten sich vor dem Mob versteckten, es gab mehrere Tote und allein 140 verletzte Polizisten.
Im Januar 2021 widersetzte sich der damalige Vizepräsident Mike Pence dem Druck Trumps und bestätigte schließlich den Sieg des Demokraten Biden. Trump wurde im Zusammenhang mit den Vorgängen angeklagt, doch wurde das Verfahren wegen seines jetzigen Wahlsieges eingestellt. (Trf, dpa, AFP)
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