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Ein freigelassener Palästinenser wird am 25. Januar in Ramallah auf den Schultern getragen.

© REUTERS/YOSRI ALJAMAL

Jubel in Ramallah: Freigelassene Palästinenser kommen im Westjordanland und Ägypten an

Im Gegenzug für vier Geiseln lässt Israel 200 palästinensische Häftlinge frei. Sie werden bei ihrer Ankunft gefeiert.

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Im Austausch für vier Soldatinnen hat Israel etwa 200 palästinensischen Häftlinge entlassen. Etwa 130 wurden am Nachmittag im Westjordanland jubelnd von einer Menschenmenge begrüßt. Parallel wurden etwa 70 Palästinenser nach Ägypten gebracht.

Als die Busse des Roten Kreuzes in Ramallah im Westjordanland eintrafen, versammelte sich eine große Menge. Einige der Ex-Häftlinge wirkten ungläubig, als sie die Busse verließen, andere zeigten sich erleichtert über die Freilassung. Der 30 Jahre alte Mahmud Bisharat, der wegen eines Messerangriffs zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir haben in der Hölle gelebt. Wir waren wie Tote, die in Gräbern lebten. Aber Gott sei Dank sind wir raus.“ Die vergangenen 15 Monate seien „wie 20 Jahre“ gewesen.

Der Fernsehsender Al-Dschasira zeigte Jubelszenen aus Ramallah. Mehrere der freigelassenen Häftlinge wurden auf den Schultern der Feiernden durch die Menge getragen.

Die Freigelassenen werden in Ramallah mit Jubel begrüßt.

© AFP/ZAIN JAAFAR

70 Gefangene in Ägypten eingetroffen

Aus Ägypten zeigte der staatsnahe TV-Sender Al-Kahira News Bilder, wie zwei Busse mit freigelassenen Palästinensern auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah ankamen. Sie sollten von dort weiter nach Kairo gebracht werden. Mehrere Länder hätten sich bereit erklärt, sie aufzunehmen, hieß es. Arabischen Medienberichten zufolge könnten sie nach Katar, Jordanien oder in die Türkei übergestellt werden. Einige könnten auch nach Europa gehen, hieß es.

Während in der ersten Phase in der vergangenen Woche vor allem Frauen und Jugendliche entlassen wurden, sind unter den nun freigelassenen auch verurteilte Mörder. Nicht alle von ihnen wurde daher eine Rückkehr ins Westjordanland oder den Gazastreifen erlaubt. Diejenigen, die weiterhin als Gefahr für Israels Sicherheit gelten, sollen in anderen Ländern Aufnahme finden. (dpa)

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