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Blick auf die zerstörte und weiter umkämpfte ukrainische Stadt Bachmut.

© AP/dpa/Roman Chop

Kämpfe um Wuhledar und Bachmut: Russische Offensiven in der Ostukraine verlieren an Wucht

Westliche Analysten beobachten eine abnehmende Durchschlagskraft der russischen Truppen. Insbesondere die Eroberung Bachmuts halten sie ohne Zutun der Wagner-Gruppe für unrealistisch.

Die russischen Offensiven in der Ostukraine haben nach Einschätzungen britischer Geheimdienste und US-amerikanischer Militäranalysten in den zurückliegenden Wochen an Tempo verloren.

In ihrem täglich erscheinenden Lagereport berichten sowohl das britische Verteidigungsministerium als auch das „Institute for the Study of War“ (ISW) jeweils von verlangsamten Bewegungen der russischen Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Während London die Kämpfe um Wuhledar betrachtet, analysiert das ISW die militärische Gesamtlage in der Ukraine sowie speziell die Schlacht um Bachmut.

In seinem jüngsten Lagebericht schreibt der US-Thinktank ISW unter Berufung auf einen Sprecher der ukrainischen Streitkräfte, dass die Zahl der russischen Offensivaktionen in den vergangenen Wochen erheblich zurückgegangen sei. Das Pensum der russischen Bodenangriffe hätte sich von täglich 90 bis 100 Angriffen auf 20 bis 29 pro Tag verringert, erklärte Oberst Oleksiy Dmytrashkivskyi demnach.

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Als vermuteten Grund für die Abschwächung der russischen Offensivkraft nannte der ukrainische Militär erhebliche Verluste beim Personal sowie bei der Ausrüstung.

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Unabhängig überprüfen lassen sich derlei Angaben nicht, allerdings decken sie sich mit den bisherigen Einschätzungen des ISW. Die US-Militäranalysten registrieren ebenfalls ein reduziertes Tempo der russischen Offensivaktionen an der ukrainischen Front.

Zur Situation im Gebiet Luhansk schreibt das ISW, dass die russischen Streitkräfte an der Swatowe-Kremina-Linie jüngst „nur minimale taktische Gewinne erzielt“ hätten. Demnach sei es hingegen wahrscheinlich, dass den ukrainischen Streitkräften Gebietsrückeroberungen gelungen seien.

Auch in der Schlacht um Bachmut offenbart sich dem ISW-Bericht zufolge eine gedrosselte Dynamik. Zwar habe der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, am Mittwoch die Eroberung des neun Kilometer vor Bachmut gelegenen Dorfes Zalizianske verkündet. Zugleich jedoch wiederholte er seine Klage über Munitionsmangel.

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Nach Einschätzung des ISW führen die Gebietskämpfe der Wagner-Gruppe nördlich von Bachmut dazu, dass die Einnahme der hart umkämpften Stadt selbst erschwert wird. Ähnlich sei dies bei dem Vorhaben einer Einkesselung der Stadt.

Ohne die Unterstützung der Wagner-Söldner wiederum sei es den ISW-Experten zufolge unwahrscheinlich, dass die russischen Truppen genug Kraft für eine Eroberung Bachmuts haben. „Es scheint, als reiche die Wagner-Offensive allein nicht aus, um Bachmut einzunehmen“, heißt es.

Demnach deuteten die verlangsamten Offensivoperationen der Russen auf einen solchen Mangel an Durchschlagskraft hin. Im Umkehrschluss steige nach ISW-Einschätzung die Chance für die ukrainische Seite, die Initiative in der symbolträchtigen Schlacht um Bachmut zurückzugewinnen.

Auch in Wuhledar fehlt offenbar die Durchschlagskraft

Ähnlich bewertet das britische Militär die Gefechtslage rund um die Stadt Wuhledar. Die Offensivbemühungen um den Ort in der Oblast Donezk fügten sich in eine Reihe gescheiterter, extrem verlustreicher russischer Angriffe in den vergangenen drei Monaten ein, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

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Die russischen Rückschläge seien unter anderem durch den erfolgreichen ukrainischen Einsatz eines Systems namens „Remote Anti-Armor Mine System“ (RAAM) zurückzuführen. Damit können Panzerabwehrminen den Angaben nach bis zu 17 Kilometer vom Abschussort entfernt verstreut werden.

Teilweise habe die Ukraine diese über und hinter vorrückenden russischen Einheiten abgeworfen, was beim Rückzug russischer Truppen zu Chaos geführt habe, hieß es von den Briten.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (Tsp, dpa)

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