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Auf diesem von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellten Foto, das während einer zweitägigen Reise am 8. und 9. August 2024 aufgenommen wurde, hält der nordkoreanische Führer Kim Jong Un (oben,M) eine Rede, während er ein von der Flutkatastrophe betroffenes Gebiet in Uiju in der nordkoreanischen Provinz Phyongan besucht. Unabhängige Journalisten hatten keinen Zugang zu dem Ereignis, das auf diesem von der nordkoreanischen Regierung verbreiteten Bild zu sehen ist.

© dpa/Uncredited

Kim Jong Un lehnte Hilfe aus dem Ausland ab: Nordkorea bringt über 15.000 Flutopfer aus betroffenen Provinzen in die Hauptstadt

Der nordkoreanische Machthaber hatte bereits eingeräumt, dass eine Flutkatastrophe im Gebiet Uiju Todesopfer gefordert hatte. Nun wurden Überlebende nach Pjöngjang in Sicherheit gebracht.

Stand:

Nach den schweren Unwettern mit sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen bringt Nordkorea einem Medienbericht zufolge tausende Flutopfer vom Land in die Hauptstadt. Mehr als 15.000 Menschen würden in Pjöngjang untergebracht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Machthaber Kim Jong Un betonte, dass sich der Wiederaufbau auf eigene Kräfte stützen werde – Hilfe aus dem Ausland lehnte er ab.

Pjöngjang hatte vergangene Woche eingeräumt, dass die Rekordregenmengen im Juli eine nicht genannte Zahl von Todesopfern zur Folge gehabt hätten. Im Norden, in der Nähe der Grenze zu China, wurden ganze Landstriche überschwemmt.

Südkoreanischen Medien zufolge soll es bis zu 1500 Todesopfer gegeben haben. Die Zahl der getöteten und vermissten Menschen „wird auf 1100 bis 1500 geschätzt“, berichtete der Fernsehsender Chosun am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise.

Die Regierung in Seoul selbst hielt sich bedeckt und erklärte offiziell lediglich mit Blick auf das abgeriegelte Nachbarland: „Starke Regenfälle haben eine bedeutende Zahl an Opfern verursacht.“

Das von der chinesischen Grenzstadt am Yalu-Fluss aufgenommene Foto zeigt ein überschwemmtes landwirtschaftlich genutztes Feld auf der nordkoreanischen Seite nach heftigen Regenfällen im Juli.

© dpa/-

Auf offiziell veröffentlichten Videos war zu sehen, wie Staatschef Kim Jong Un in einem Schlauchboot durch überflutete Gebiete fuhr und nach Angaben Pjöngjangs Rettungsaktionen mit Militärhubschraubern überwachte. Zuvor hatte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA Beamte dafür getadelt, dass sie es versäumt hätten, das Land auf die Regenfälle vorzubereiten.

Bei seinem Besuch in der Flutregion sagte Kim, die Regierung wolle etwa 15.400 Flutopfer aus dem Norden in der Hauptstadt unterbringen, bis deren zerstörte Häuser wieder aufgebaut seien, wie KCNA berichtete. Dies umfasse auch Lebensmittel- und medizinische Hilfe sowie Unterstützung bei der Bildung für Schüler. Kim bezeichnete dies dem Bericht zufolge als „Top-Priorität des Staates“.

Die von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 31.07.2024 zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt nach Angaben von KCNA Kim Jong Un, Machthaber in Nordkorea, bei der Inspektion überfluteter Gebiete in Sinuiju in der Provinz Nord-Pyongan.

© dpa/Uncredited

International war Nordkorea nach der Unwetter-Katastrophe Hilfe angeboten worden, auch der Erzfeind Südkorea bot humanitäre Hilfe an. Angebote kamen Medienberichten zufolge auch aus Russland, China und von der UNO. Kim dankte, wies diese Hilfsangebote laut KCNA am Freitag aber zurück.

Nach Angaben südkoreanischer Medien liegt die Zahl der Toten und Vermissten in Nordkorea infolge der Überschwemmungen bei über 1500. Kim wies diese Zahl am Freitag aber als „schwere Provokation“ zurück und als „eine Beleidigung der flutgeschädigten Menschen, die sicher sind und denen es gut geht“. Naturkatastrophen haben in dem international isolierten und verarmten Land besonders dramatische Auswirkungen. (AFP)

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