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Kim Jong Uns Top-General in Russland: Der Diktator hat einen seiner besten Militärs geschickt – das ist über ihn bekannt
Einer von Pjöngjangs ranghöchsten Soldaten koordiniert den Einsatz der nordkoreanischen Truppen in Russland. Bisher trat er nur selten in Erscheinung.
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Die Präsenz nordkoreanischer Truppen in Russland ist eine weitere der vielen Eskalationsstufen im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Bis zu 15.000 Soldaten aus Nordkorea sollen inzwischen in der russischen Region Kursk sein. Ihr Ziel: Sie sollen gemeinsam mit ihren russischen Kameraden die ukrainische Armee von russischem Territorium drängen.
Für den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un geht es dabei um viel: Für die Entsendung der Truppen könnte Moskau Pjöngjang bei der Bekämpfung des Hungers im Land helfen und auch Militärtechnik liefern. Experten vermuten auch, dass der russische Präsident Wladimir Putin Atomtechnologie schicken will.
Kein Wunder, dass Kim einen seiner besten Militärs unter den rund 500 Offizieren platziert hat, die in Russland zusammen mit den rangniedrigeren Soldaten Dienst tun. Es handelt sich laut der US-Zeitung „Wall Street Journal“ und anderen Medienberichten um den General Kim Yong Bok.
Das „WSJ“ beruft sich dabei auf Aussagen aus Kiew und Seoul und bezeichnet ihn als „mystery man“, also als mysteriösen Mann, weil er bisher kaum an die Öffentlichkeit getreten ist.
Neuerdings viel an der Seite des Diktators zu sehen
Bisher kommandierte General Kim die riesige Spezialeinheit Nordkoreas, die rund 200.000 Soldaten umfassen soll. Wie das „WSJ“ berichtet, begannen die ersten öffentlichen Auftritte von Kim, nachdem Russland und Nordkorea im Sommer ihr Abkommen schlossen.

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Seitdem tauchte er zusammen mit Kim Jong Un bei allen möglichen Gelegenheit auf, sei es bei einem Besuch in einem Überschwemmungsgebiet oder Militärübungen. „Kim Yong Bok wurde allein in diesem Jahr bei über einem halben Dutzend öffentlicher Auftritte neben Kim Jong Un gesichtet“, schreibt das Newsletter-Portal „Table Media“.
Laut einer vom „WSJ“ zitierten Expertin wollte der Diktator Russland so zeigen, dass er einen seiner engsten Vertrauten entsendet. Tatsächlich gehört Kim schon lange zum höchsten militärischen und politischen Führungszirkel Nordkoreas.
Vor neun Jahren durfte er eine Rede für Kim Jong Uns verstorbenen Vater halten. Kim Yong Bok ist außerdem Vizechef des Generalstabs, nachdem er zahlreiche Führungspositionen im Militär innehatte. Und er gehört zum Zentralkomitee der Arbeiterpartei, das nur 140 Mitglieder umfasst.
Biografisch ist kaum etwas über den General bekannt. Weder sein Alter, noch sein Geburtsort, noch andere private Informationen.
Neben der direkten Hilfe, die Russland nach Nordkorea sendet, hofft Kim Jong Un wohl auch, dass seine Generäle und Soldaten in Kursk wichtige Einblicke in die moderne Kriegsführung bekommen. Das passt zur zunehmend feindseligen Rhetorik Kims gegenüber Südkorea und den USA. Seine Armee soll für den Ernstfall vorbereitet sein.
Dafür ist der Diktator offensichtlich auch bereit, neben Soldaten wichtiges Kriegsgerät abzugeben: Pjöngjang hat nun auch zahlreiche schwerste Geschütze, darunter Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer, an Russland geliefert, wie der südkoreanische Geheimdienst berichtet. (Tsp)
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