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Exil-Iraker in Schweden: Koran-Verbrenner Salwan Momika während Tiktok-Livestream erschossen
Momika und ein weiterer christlicher Exil-Iraker waren im vergangenen August wegen „Agitation gegen eine ethnische Gruppe“ in vier Fällen angeklagt worden. Jetzt wurde er in der Nähe von Stockholm getötet.
Stand:
In Schweden ist laut übereinstimmenden Medienberichten der Exil-Iraker Salwan Momika erschossen worden. Er hatte Schweden mit regelmäßigen Koran-Verbrennungen im Sommer 2023 in eine größere diplomatische Krise gestürzt. Der gebürtige Iraker wurde demnach in der Nacht in seiner Wohnung in der Stadt Södertälje südwestlich von Stockholm mit Schussverletzungen gefunden, denen er später erlag. Das berichteten unter anderem der Rundfunksender SVT und die Zeitungen „Dagens Nyheter“, „Aftonbladet“ und „Expressen“.
Demnach soll sich der Mann zum Tatzeitpunkt mitten in einer Live-Übertragung auf Tiktok befunden haben. Fünf Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Sie berichtete in einer Mitteilung von dem Vorfall in Södertälje. Die Identität des 38-Jährigen wollte eine Polizeisprecherin auf Anfrage aber zunächst nicht bestätigen.
Momika war 2018 aus dem Irak nach Schweden gekommen. In dem skandinavischen Land waren er und ein weiterer christlicher Exil-Iraker, Salwan Najem, im vergangenen August wegen „Agitation gegen eine ethnische Gruppe“ in vier Fällen im Sommer 2023 angeklagt worden.
Mitten im holprigen Nato-Beitrittsprozess Schwedens hatten ihre Aktionen zu einer diplomatischen Krise und zu gewaltsamen Proteste in mehreren muslimisch geprägten Ländern geführt.
Im Irak griffen Demonstranten zweimal die schwedische Botschaft in Bagdad an. Etliche muslimisch geprägte Länder bestellten die Botschafter Schwedens ein. (AFP/dpa)
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