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„Krieg muss dorthin zurückkehren, wo er herkommt“: Selenskyj bestätigt erstmals Einsatz ukrainischer Truppen in russischer Region Belgorod
Nicht nur in Kursk hat die Ukraine russisches Territorium erobert – sondern auch südöstlich davon. Dem ukrainischen Präsidenten nach geht es darum, den Druck an anderen Teilen der Front zu schwächen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals den Einsatz ukrainischer Truppen in der russischen Grenzregion Belgorod bestätigt. Generalstabschef Oleksandr Syrskyj habe ihn über „unsere Präsenz in der Region Kursk und unsere Präsenz in der Region Belgorod“ unterrichtet, sagte Selenskyj am Montagabend in seiner allabendlichen Videoansprache. Von russischer Seite gibt es keine Bestätigung.
In der an Belgorod angrenzenden russischen Region Kursk hält die Ukraine bereits seit vergangenem August Gebiete besetzt – hat den Großteil des eroberten Landes inzwischen aber wieder verloren.
Nadelstich gegen Russland
Das russische Militär hatte bereits im März erklärt, es sei in Belgorod ukrainischen Angriffen ausgesetzt. Das dem ukrainischen Militär nahestehende Blog „DeepState“ berichtete, ukrainische Soldaten hätten in Belgorod 13 Quadratkilometer Gelände rund um die Ortschaft Demidowka besetzt. Das ist nicht viel. Auf dem Höhepunkt der Kursk-Offensive kontrollierte die Ukraine ungefähr 1300 Quadratkilometer.
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Trotzdem wäre es nach dem Eindringen der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk ein neuer erfolgreicher Nadelstich Kiews gegen Russland, das Kremlchef Wladimir Putin gern als unverwundbar darstellt.
So begründet Selenskyj die Eroberungen
Wie bei der Operation in Raum Kursk gehe es weiter darum, ukrainische Gebiete zu schützen, sagte Selenskyj – und nannte konkret die Grenzregionen Charkiw und Sumy. Er dankte den Soldaten für ihren Mut und ihren Widerstand; schon mit der Kursk-Offensive hätten sie es geschafft, den russischen Druck an anderen Teilen der Front zu schwächen, besonders im Gebiet Donezk.
Selenskyj sagte zum Vorgehen der ukrainischen Armee in seiner Videoansprache außerdem: „Wir führen weiterhin aktive Einsätze in den Grenzgebieten auf dem Territorium des Feindes aus, und das ist absolut richtig – der Krieg muss dorthin zurückkehren, wo er herkommt.“
Belgorod war bereits mehrfach in den Schlagzeilen. Im Mai 2022 etwa warf der Gouverneur der russischen Grenzregion der Ukraine Beschuss vor. Immer wieder gab es ukrainische Drohnen- und Artillerieangriffe. Im März 2025 gelang der Ukraine offenbar ein Vorstoß mit Bodentruppen. (AFP/dpa/Tsp)
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