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Das Flugfeld des US-Militärs in Wiesbaden.

© Andreas Arnold/dpa

Geheimtreffen in Wiesbaden: Ukrainischer Ex-Armeechef bestätigt gemeinsame Kriegsplanungen mit den USA

In Wiesbaden kamen hochrangige ukrainische Generäle mit US-Militärs zusammen, um Offensiven gegen Russland zu planen. Der ehemalige Armeechef der Ukraine beschreibt den Stab als „Geheimwaffe“.

Stand:

Der ehemalige Armeechef der Ukraine, Walerij Saluschnyj, hat bestätigt, dass bereits 2022 im hessischen Wiesbaden ein militärisches Hauptquartier eingerichtet wurde, in dem US-amerikanische und ukrainische Offiziere Seite an Seite Kriegsstrategien entwickelten.

Die Zentrale habe sich als wahre „Geheimwaffe“ bei der Planung von militärischen Operationen erwiesen, schrieb der Ex-Armeechef und Botschafter der Ukraine im Vereinigten Königreich auf seinem Facebook-Account. „In diesem Stab wurden Operationen geplant, Kriegssimulationen durchgeführt, der Bedarf der ukrainischen Streitkräfte ermittelt und an Washington und die europäischen Hauptstädte weitergeleitet“, berichtete Saluschnyj weiter.

„Die Idee hinter dieser Partnerschaft war, dass man mit der engen Zusammenarbeit von den USA und der Ukraine dem enormen Vorsprung Russlands an Soldaten und Waffen entgegentritt.“ 

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Ukrainische Generäle besuchten Wiesbaden

Bereits zuvor hatte die „New York Times“ (NYT) berichtet, dass hochrangige ukrainische Generäle in der US-amerikanischen Clay-Kaserne zu Besuch gewesen seien, um gemeinsam mit ihren Verbündeten Satellitenbilder sowie abgefangene Kommunikationen auszuwerten und weitere mögliche Ziele zu identifizieren. Auch die gemeinsame, konkrete Planung ukrainischer Gegenoffensiven stand demnach auf der Agenda.

Der NYT-Bericht kommt zu dem Schluss, „dass Amerika weitaus enger und umfassender in den Krieg verwickelt war als bislang angenommen.“

Saluschnyj bestätigte, dass der Stab dank der Unterstützung Großbritanniens im Sommer 2022 eingerichtet worden sei. Bereits zuvor habe es seit April in Stuttgart eine Koordinationsstelle für die von den Verbündeten der Ukraine bereitgestellte Militärhilfe gegeben. Dieses Zentrum sei allerdings wenig später nach Wiesbaden verlegt worden.

Walerij Saluschnyj hatte bis Februar 2024 das Oberkommando für die ukrainischen Streitkräfte inne. Danach setzte Präsident Wolodymyr Selenskyj ihn ab und entsandte ihn als Botschafter nach Großbritannien.

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