
© Abdel Kareem Hana/AP/dpa
„Sonst bricht die Hölle los“: Trump setzt Hamas Ultimatum zur Freilassung aller Geiseln bis Samstag
Die palästinensische Terrororganisation Hamas kündigte an, vorerst keine Geiseln mehr freizulassen. Der US-Präsident fordert im Gegenzug alle Geiseln auf einen Schlag.
Stand:
Nach dem Stopp der Geisel-Freilassungen durch die Hamas hat US-Präsident Donald Trump den Islamisten ein Ultimatum gesetzt. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag um 12 Uhr frei sein sollten. Ansonsten „bricht die Hölle los“, drohte Trump in Washington.
Zudem drohte er Jordanien und Ägypten, zwei wichtigen US-Verbündeten im Nahen Osten, mit finanziellen Konsequenzen, falls sie sich seinen Gaza-Plänen widersetzen sollten.
Die Hamas hatte die für kommenden Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida, ohne ins Detail zu gehen, mit, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe.
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Die ohnehin fragile Waffenruhe im Gazastreifen scheint nun noch akuter gefährdet. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz versetzte die noch im Gazastreifen stationierten Truppen des Landes in höchste Alarmbereitschaft.
Trump: „Die Hamas wird herausfinden, was ich meine“
Welche konkreten Konsequenzen die Hamas von US-Seite zu befürchten hätte, ließ Trump offen. „Die Hamas wird herausfinden, was ich meine“, antwortete er auf Nachfrage von Reportern im Weißen Haus. „Das sind kranke Leute.“
Die Entscheidung liege aber letztlich bei Israel. „Ich spreche nur für mich“, sagte der Republikaner. Israel könne sich darüber hinwegsetzen.
Er gehe nicht davon aus, dass die Islamisten der Forderung folgen werden, sagte Trump weiter - zumal fraglich sei, wie viele der Menschen in ihrer Gewalt noch am Leben seien. „Ich glaube, viele der Geiseln sind tot“, sagte der 78-Jährige.
Es handele sich um eine „große menschliche Tragödie“. Die zuletzt freigelassenen Geiseln hätten ihn wegen ihrer schlechten Verfassung an Holocaust-Überlebende erinnert, sagte Trump.
Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar hat die Hamas bisher in fünf Etappen 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen, die während der ersten Phase der dreistufigen Vereinbarung von der Hamas übergeben werden sollen. Im Gegenzug entließ Israel 583 inhaftierte Palästinenser in die Freiheit, insgesamt sollen 1.904 Häftlinge aus dem Gefängnis kommen. Darunter befinden sich zahlreiche lebenslang verurteile Mörder und Terrorristen. (Trf, dpa)
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