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Fliehende Menschen im Gazastreifen

© IMAGO/APAimages/IMAGO/Ahmed Ibrahim \ apaimages

Update

Nach katarischer Vermittlung: Feuerpause zwischen Israel und Hamas wird um zwei Tage verlängert

Die bis Donnerstagfrüh verlängerte Waffenruhe soll eine tägliche Freilassung von zehn Hamas-Geiseln umfassen. Am Montag hatte es zunächst Unstimmigkeiten gegeben.

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Wenige Stunden vor Ablauf der zunächst auf vier Tage angelegten Feuerpause im Gaza-Krieg haben Israel und die islamistische Hamas sich nach Darstellung Katars auf eine Verlängerung geeinigt. Die seit Freitagmorgen geltende Feuerpause werde um zwei Tage verlängert, teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Montag mit. Damit dürfte sie bis Donnerstagfrüh andauern.

Auch die islamistische Hamas bestätigte die Verlängerung der Feuerpause. Nach Darstellung der Terrororganisation gelten für die zwei weiteren Tage der Kampfpause die gleichen Bedingungen wie für die vier zuvor.

Laut dem ägyptischen Staatsinformationsdienst soll die verlängerte Waffenpause auch die tägliche Freilassung von zehn im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen 30 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen umfassen. Zusätzlich solle die Einfuhr von medizinischen Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Treibstoff in den Gazastreifen fortgesetzt werden.

Am Montag könnten elf Hamas-Geiseln freikommen

Nach ägyptischen Angaben sollen am Montag zudem voraussichtlich elf im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freikommen. Der ägyptische Staatsinformationsdienst (SIS) teilte mit, es werde darüber verhandelt, im Gegenzug 33 palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen.

Die USA begrüßten die Verlängerung der Feuerpause. Man hoffe, dass unter den 20 Geiseln, die von der Hamas als nächste freigelassen würden, auch US-Bürger seien, teilt das Präsidialamt in Washington mit. Vermutlich seien acht bis neun US-Bürger in der Hand der Hamas. 

Jede Unterbrechung der Kämpfe könnte für den Feind von Vorteil sein.

John Kirby, US-Sicherheitsrat

„Wir wollen, dass alle Geiseln freigelassen werden, und dies ist der beste Weg, sie freizubekommen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag. Eine weitere Verlängerung hänge davon ab, ob die islamistische Hamas weitere Geiseln freilasse.

Die Verhandlungen beträfen Frauen und Kinder. Generell sei die Entscheidung für eine Waffenruhe ein Balanceakt, betonte Kirby. „Jede Unterbrechung der Kämpfe könnte für den Feind von Vorteil sein.“ Dass die Hamas jede Feuerpause für sich nutzen würde, sei aber immer Teil der Diskussionen und „Teil des Kalküls“ gewesen.

Israel und die Hamas hatten sich zunächst auf eine viertägige Feuerpause geeinigt, die bis auf zehn Tage verlängert werden kann. Teil des Deals ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln gegen bis zu 300 palästinensische Häftlinge. Dabei kamen bisher 58 Geiseln und 117 Häftlinge frei.

Katar, das zusammen mit Ägypten in dem Krieg vermittelt, hatte sich schon vorher optimistisch zu einer möglichen Verlängerung geäußert. „Wir haben jetzt die Formel“, sagte Al-Ansari der Deutschen Presse-Agentur, deshalb werde ein zweiter Deal wie die jetzt angekündigte Verlängerung „leichter über die Bühne zu bringen“ sein. Es sei aber wohl noch zu früh, um darüber hinaus über einen langfristigen Waffenstillstand zu verhandeln, sagte Al-Ansari.

Israelischen Medienberichten zufolge gab es am Montag zunächst Unstimmigkeiten über die Namenslisten für den Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen. Israel habe kritisiert, dass entgegen der ursprünglichen Vereinbarung Mütter von ihren Kindern getrennt worden seien. (dpa, Tsp)

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