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Pjöngjang: Die offizielle Begrüßungszeremonie zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un auf dem Kim-Il-Sung-Platz (Archivbild).

© IMAGO/Russian Look

„Von Kriegern lernen, die sich in die Luft gesprengt haben“: Nordkoreas Armee ermutigt Soldaten offenbar zum Selbstmord

Selbsttötungen nordkoreanischer Soldaten zur Vermeidung einer Gefangennahme durch die Ukraine machten Schlagzeilen. Diese Fälle haben in Kims Armee offenbar Vorbildcharakter.

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Seit nordkoreanische Soldaten für Russland gegen die Ukraine kämpfen, war die Indoktrinierung dieser Truppen bereits mehrfach Thema. Berichten zufolge zeigten die Soldaten eine hohe Hingabe und Opferbereitschaft für den Diktator Kim Jong Un. Manche von ihnen seien sogar bereit, sich lieber selbst mit einer Granate zu töten, anstatt in ukrainische Gefangenschaft zu gehen.

Selbstmörder als Ideal

Ein aktueller Bericht der südkoreanischen Internetzeitung „Daily NK“ deutet nun darauf hin, dass das nordkoreanische Militär die Fälle von Selbsttötungen an der Front als Positivbeispiele nutzt. Eine anonyme Quelle in der Armee teilte dem Medium mit, dass den Soldaten gesagt werde, sich ihre toten Kameraden zum Vorbild zu nehmen.

Die zweimal pro Woche in Schulungen verbreiteten Botschaften lauten demnach:

  • Wenn du dein Leben gibst, lebst du ewig
  • Lernen wir von den Kriegern, die sich selbst opferten

Im nordkoreanischen Militär werde die Suizid-Propaganda als Mittel gesehen, Einheit und Loyalität zu stärken. Das Ziel sei die bedingungslose Treue zum Oberbefehlshaber. Diese Indoktrination betone das Opfer der Soldaten als höchste Tugend, schreibt „Daily NK“.

In Nordkorea sind auch die Herrscher unsterblich

Das Konzept des angeblichen ewigen Lebens knüpft dabei an die nordkoreanische Ideologie an, wie das Medium erklärt. Auch die Herrscherfamilie werde als unsterblich verehrt, unabhängig davon, dass die Vorfahren des aktuellen Diktators längst tot sind. So gilt der 1994 verstorbene Kim Il Sung nach wie vor als „Ewiger Präsident“.

Im Oktober 2024 wurde erstmalig über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Ukrainekrieg berichtet. Tausende Männer sollen nach Russland geschickt worden sein. Es dauerte bis zum April 2025, bis sich Moskau und Pjöngjang auch offiziell zu dieser Zusammenarbeit bekannten. Inzwischen gab es sogar eine öffentliche Zeremonie für die gefallenen Nordkoreaner unter Beteiligung von Kim Jong Un. Der Diktator soll dabei vor Hinterbliebenen seine Trauer darüber zum Ausdruck gebracht haben, dass er die toten Soldaten nicht habe beschützen können. (TMA)

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