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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.

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„Europa kann es sich nicht leisten, auch Moldau zu verlieren“: Selenskyj warnt vor weiteren russischen Aggressionen

Ex-Armeechef Saluschnyj kritisiert Kursk-Vorstoß der Ukraine + Russisches Flugzeug hat offenbar deutsche Fregatte überflogen + Von der Leyen schmiedet Plan für Zölle auf russisches Öl + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Update (16.35 Uhr): Selenskyj warnt vor weiteren russischen Übergriffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor den Vereinten Nationen vor weiteren russischen Aggressionen gewarnt und dem russischen Staatschef Wladimir Putin vorgeworfen, den Krieg gegen sein Land ausweiten zu wollen. Die Republik Moldau verteidige sich gerade gegen russische Übergriffe, sagte Selenskyj in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte. Die Antwort der internationalen Gemeinschaft darauf sei aber nicht ausreichend. 

„Europa kann es sich nicht leisten, auch Moldau zu verlieren“, sagte Selenskyj weiter. Die EU müsse Moldau mit finanziellen Mitteln und Unterstützung im Energiesektor helfen und die Menschenrechte dort sichern. „Für Europa ist es nicht teuer, Moldaus Stabilität zu unterstützen. Wenn man es verpasst, wird das einen viel höheren Preis haben“, sagte Selenskyj. 

Vor der UN-Vollversammlung in New York forderte Selenskyj die Weltgemeinschaft zudem auf, Russland gemeinsam zu einem Ende des Krieges zu zwingen. Die Welt erlebe das zerstörerischste Wettrüsten der Menschheitsgeschichte, sagt Selenskyj. (dpa/Reuters)
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.   Bild: dpa/Kay Nietfeld
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Russische Raketen treffen Übungszentrum der Ukraine

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Ausbildungszentrum des ukrainischen Heeres hat es nach Kiewer Militärangaben Opfer gegeben. Unter anderem seien zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander eingeschlagen, teilte das Kommando der Bodentruppen in Kiew mit. Es habe einen „präzisen Treffer“ auf einen Schutzraum gegeben. 

Angaben zur Zahl der Opfer und zum Ort wurden nicht gemacht. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor Raketen- und Drohnenangriffe im Gebiet Tschernihiw nördlich von Kiew gemeldet, wo das Heer ein Ausbildungszentrum unterhält. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause
Ein sogenannter Reparationskredit der EU für die Ukraine könnte ein Volumen von bis zu 130 Milliarden Euro haben, wie ein mit den Gesprächen vertrauter EU-Vertreter angibt. Grundlage dafür sollen Barmittel aus im Westen eingefrorenen russischen Vermögenswerten sein. Zuvor wolle die EU jedoch den im vergangenen Jahr vereinbarten G7-Kredit in Höhe von 45 Milliarden Euro zurückzahlen. Die Idee für den Kredit stammt von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Ukraine soll ihn erst zurückzahlen, wenn sie in einem Friedensabkommen Reparationen von Russland erhält. (Reuters)
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Daniel Krause
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Ex-Armeechef Saluschnyj kritisiert Kursk-Vorstoß der Ukraine

Ex-Armeechef Walerij Saluschnyj hat nachträglich den inzwischen gescheiterten ukrainischen Vorstoß ins russische Grenzgebiet Kursk wegen der hohen Verluste kritisiert. „Der Preis dieser Handlungen ist mir unbekannt, doch offensichtlich ist, dass er zu hoch war“, schrieb der Militär, der aktuell als ukrainischer Botschafter in London dient, in einem Artikel für das Onlineportal „Dserkalo Tyschnja“. Die russische Seite habe nicht nur einen operativen Durchbruch der Ukrainer verhindern, sondern nach der erfolgreichen Abwehr eigene taktische Vorteile erzielen können. Gleichzeitig sei aber auch der russischen Seite ein größerer Erfolg versagt geblieben. 

General Saluschnyj zufolge ist der seit Februar 2022 andauernde russisch-ukrainische Krieg in eine Sackgasse geraten, weil auf dem Schlachtfeld Drohnen dominieren. Es sei nicht nur unmöglich, Verteidigungslinien zu durchbrechen. Jede Truppenkonzentration an der Front und im Hinterland werde entdeckt, Überraschungsschläge für einen Frontdurchbruch seien „praktisch unmöglich“, was auch operative Erfolge verhindere. Einen Ausweg sehe er nur in der schnellen Übernahme technischer Innovationen unter anderem im Bereich der Künstlichen Intelligenz und autonomer Waffensysteme.

Saluschnyj war von Juli 2021 bis Februar 2024 Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Nach der gescheiterten ukrainischen Sommeroffensive 2023 schrieb er in einem viel beachteten Beitrag im britischen „Economist“ bereits von einem technologischen Patt und geriet Medienberichten zufolge in Konflikt mit Selenskyj. Später ließ er sich über einen Untauglichkeitsbescheid vom Armeedienst befreien und ist seit Mai 2024 ukrainischer Botschafter in London. Umfragen bescheinigen ihm hohe Chancen, nach der Aufhebung des Kriegsrechts bei einer Präsidentschaftswahl Selenskyj zu schlagen. (dpa)
Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto schütteln sich Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Walerij Saluschnyj,  damaliger Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, während ihres Treffens die Hände (Archivbild).
Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto schütteln sich Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Walerij Saluschnyj,  damaliger Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, während ihres Treffens die Hände (Archivbild).   Bild: dpa/AP/Ukrainian Presidential Press Office/Uncredited
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Russisches Flugzeug hat offenbar deutsche Fregatte überflogen

Ein russisches Militärflugzeug hat nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius in der Ostsee eine Fregatte der Deutschen Marine überflogen. Der SPD-Politiker stellte den Vorfall im Bundestag in eine Reihe mit dem Eindringen von russischen Drohnen und Kampfflugzeugen in den polnischen und estnischen Luftraum. Überflüge gelten im Militär als unnötige Provokation.  (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Von der Leyen schmiedet Plan für Zölle auf russisches Öl

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will höhere Zölle auf die noch verbleibenden russischen Ölimporte in die Europäische Union verhängen lassen. Ein Sprecher sagte in Brüssel, weitere Details zu dem Plan würden zu gegebener Zeit vorgelegt. Er müsse nicht einstimmig, sondern nur mit qualifizierter Mehrheit angenommen werden. Das heißt, im Rat der Mitgliedstaaten bräuchte es zur Annahme die Zustimmung von 15 der 27 EU-Staaten, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen.

Bislang weigern sich Ungarn und die Slowakei, auf per Pipeline geliefertes Öl aus Russland zu verzichten. Hoffnung ist nun offensichtlich, dass hohe EU-Einfuhrzölle die beiden Länder zu einem Umdenken bewegen könnten.

Von der Leyen teilte am Dienstag nach einem Gespräch mit Trump in New York mit, sie und der US-Präsident seien sich einig, dass Russlands Einnahmen aus fossilen Brennstoffen schnell gekürzt werden müssen. (dpa)
Präsident Donald Trump trifft sich mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung.
Präsident Donald Trump trifft sich mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung.   Bild: dpa/AP/Evan Vucci
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Bundesregierung hofft nach Trump-Äußerungen auf verschärften Kurs gegen Russland

Die Bundesregierung hat die mögliche Kurskorrektur von US-Präsident Donald Trump in der Ukraine-Politik begrüßt. Die Äußerungen Trumps „geben uns Anlass zur Hoffnung, dass wir intensiviert jetzt nochmal über das Thema sprechen können“, sagte Regierungssprecher Steffen Kornelius am Mittwoch in Berlin. Die deutsche Regierung wirke seit Wochen und Monaten gemeinsam mit den europäischen Partnern auf eine Verschärfung des Sanktionsregimes gegen Russland hin.

Trump hatte zuvor die Ansicht geäußert, dass die Ukraine das gesamte von Russland besetzte Gebiet zurückerobern könne. Auch in Berlin seien die Äußerungen „sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen“ worden, sagte Regierungssprecher Kornelius. Die US-Regierung habe damit eine „klare Linie“ vorgegeben. Die Aussagen entsprächen dem Ziel der Bundesregierung, darauf hinzuzwirken, „dass der Druck auf den Aggressor Russland hoch bleibt und zunimmt“. 

Der Sprecher betonte: „Der Weg in Richtung eines Friedens wird momentan von allen eingeschlagen – nur nicht von Wladimir Putin.“ (AFP)
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Benjamin Reuter

Italien belässt Luftabwehrsystem länger in Estland

Italien wird in Reaktion auf die jüngsten Luftraumverletzungen durch Russland ein in Estland stationiertes Luftabwehrsystem länger als bisher vorgesehen in dem baltischen EU- und Nato-Land belassen. Dies gab der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto einem estnischen Rundfunkbericht zufolge bei einem Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt Ämari bekannt. Dort sind gegenwärtig italienische Kampfjets und rund 500 Soldaten zur Nato-Luftraumüberwachung über den an Russland grenzenden baltischen Staaten stationiert.

„Als Folge der Verletzung des estnischen Luftraums durch Russland hat Italien beschlossen, die Präsenz des Samp/T-Systems und der CAEW-Radarflugzeuge auszuweiten. Wenn sie eine Antwort erwartet haben, dann ist dies die Antwort – unsere verstärkte Präsenz hier“, sagte Crosetto dem Bericht zufolge mit Blick auf Russland. 

Das bodengestützte Langstreckensystem Samp/T wurde im Sommer nach Estland verlegt und sollte eigentlich im Herbst abgezogen werden. Nun soll es bis zum Ende des italienischen Einsatzes beim „Nato Air Policing Baltikum“ im kommenden Frühjahr bleiben.

„Dies ist die erste und klare Antwort auf die russischen Provokationen. Wenn die Russen erneut hierher fliegen und in unseren Luftraum eindringen, wissen sie, dass sie auch von einem weitreichenden Luftabwehrsystem beobachtet werden“, sagte Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur. Somit könne nicht nur aus der Luft reagiert werden, sondern gebe es auch Boden-Luft-Fähigkeiten.

Nach estnischen Angaben waren am Freitag drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten über Estland unterwegs, die dann von F-35-Kampfjets der italienischen Luftwaffe aus dem Luftraum eskortiert wurden. Russland bestritt diese Darstellung. (dpa)
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Sandra Lumetsberger

Ukraine benötigt laut IWF bis 2027 deutlich mehr Finanzhilfen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Ukraine dazu bewegt, ihre Prognosen für den Finanzbedarf bis 2027 erheblich zu erhöhen. Wie Bloomberg berichtet, geht Kiew nun von einem Defizit von etwa 65 Milliarden US-Dollar (rund 60 Milliarden Euro) aus – fast doppelt so viel wie die ursprünglich veranschlagten 38 Milliarden US-Dollar (rund 35 Milliarden Euro).

Diese neue Einschätzung entstand während der Verhandlungen über ein neues vierjähriges Kreditprogramm, das noch in diesem Jahr vereinbart werden soll. Das laufende Programm mit einem Volumen von 15,5 Milliarden US-Dollar (rund 14,3 Milliarden Euro) endet 2027, wobei der Großteil der Mittel bereits genutzt wurde.

Laut Informationen aus Verhandlungskreisen hat die Europäische Kommission diese aktualisierte Schätzung bereits erhalten. Ein beträchtlicher Teil der benötigten Summe soll durch eingefrorene russische Vermögenswerte finanziert werden. (Yulia Valova)

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Sandra Lumetsberger

Spanien: GPS-Störung in Flugzeug mit Ministerin nahe Kaliningrad

Ein spanisches Militärflugzeug hat nach Angaben des Madrider Verteidigungsministeriums nahe der russischen Exklave Kaliningrad eine GPS-Störung verzeichnet. An Bord habe sich unter anderem Verteidigungsministerin Margarita Robles befunden. 

Ein Kommandant, der sich ebenfalls im Flugzeug befand, sagte mitreisenden Journalisten, solche Vorfälle in der Region seien üblich. Es sei aber auch möglich, mithilfe von Militärsatelliten zu navigieren. Robles befand sich laut ihrem Ministerium auf den Weg nach Litauen. 

Ende August kam es zu einer GPS-Störung in einem Flugzeug auf den Weg nach Bulgarien, das EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord hatte. Nach Angaben eines EU-Sprechers vermuten bulgarische Behörden Russland als Verursacher dieses Vorfalls. Russland hat solche Vorwürfe zurückgewiesen. (Reuters)

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Sandra Lumetsberger

Ukrainischer Geheimdienst hackt Krim-Server und erbeutet Daten über verschleppte Kinder

Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) ist in die Server der russischen Besatzungsbehörden auf der Krim eingedrungen. Dabei erbeuteten die Hacker über 100 Terabyte an internen Daten, wie die ukrainische Nachrichtenseite Fakty.com.ua berichtet.

Besonders brisant sind die Informationen über verschleppte Minderjährige. Der Geheimdienst erhielt Namenslisten mit persönlichen Daten der Kinder sowie Angaben zu ihren Vormunden und aktuellen Aufenthaltsorten. Diese Daten wurden bereits an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. Sie sollen bei der Untersuchung von Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der Verschleppung von Kindern helfen.

Laut HUR ist dies bereits der zweite erfolgreiche Hackerangriff auf Krim-Server in den vergangenen Monaten. Die gewonnenen Daten sollen nun genutzt werden, um verschleppte ukrainische Kinder zurückzubringen und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen. (Yulia Valova)

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Sandra Lumetsberger

Russland setzt offenbar neue Taktik gegen ukrainische Bahninfrastruktur ein

Russische Streitkräfte greifen seit Sommer 2025 systematisch zentrale Knotenpunkte der ukrainischen Eisenbahn an. Ziel sind vor allem Umspannwerke und Bahnhöfe. Das führt regelmäßig zu Verspätungen im Personenverkehr.

Oleksandr Pertsovskyj, Chef der staatlichen ukrainischen Eisenbahngesellschaft „Ukrsalisnyzja“, berichtet von einer neuen russischen Taktik gegen die Bahninfrastruktur seines Landes. In einem Interview mit Reuters erklärte er, dass Russland fast jede Nacht sechs bis sieben „Shahed“-Drohnen einsetzt, um Umspannwerke und sogar einzelne Lokomotiven anzugreifen.

„Ihr erstes Ziel ist es, Panik unter den Fahrgästen zu verbreiten, das zweite – die Wirtschaft insgesamt zu schwächen“, betonte Pertsovskyj. Die Angriffe haben bereits Dutzende Anlagen beschädigt. 

Dennoch konnte die Bahn größere Ausfälle bisher vermeiden: So werden elektrische Loks nach Attacken durch Diesellokomotiven ersetzt. Der Verkehr wird in der Regel innerhalb von sechs bis zwölf Stunden wiederhergestellt, heißt es. 

Die Drohnenangriffe richten sich zunehmend gegen wichtige Knotenpunkte wie Losowa, Synelnykowe oder Kosjatyn. Laut Pertsovskyj ist das Ziel, „die Infrastruktur lahmzulegen und Misstrauen in der Bevölkerung zu säen“. (Yulia Valova)


Blick auf ein Gebäude des Bahnhofs, das durch russische Militärschläge in der Frontstadt Kostiantynivka schwer beschädigt wurde.
Blick auf ein Gebäude des Bahnhofs, das durch russische Militärschläge in der Frontstadt Kostiantynivka schwer beschädigt wurde.   Bild: REUTERS/Serhii Korovainyi
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Sandra Lumetsberger

UN: Mehr als 14.000 Zivilisten im Ukraine-Krieg getötet

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat den UN-Sicherheitsrat in New York zu einem sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine aufgerufen. Laut einer offiziellen Mitteilung der UN dauert der Krieg bereits seit mehr als dreieinhalb Jahren an und hat über 14.000 Zivilisten das Leben gekostet, darunter Hunderte Kinder.

Guterres verurteilte die Angriffe auf die Zivilbevölkerung und kritische Infrastruktur als völkerrechtswidrig und forderte deren sofortige Einstellung. Besondere Sorge äußerte er über die anhaltenden Attacken auf das Energiesystem. Diese könnten Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer kurz vor dem vierten Kriegswinter „in Dunkelheit und Kälte“ stürzen.

Der UN-Generalsekretär rief dazu auf, die diplomatischen Bemühungen zu verstärken, um einen umfassenden und dauerhaften Frieden zu erreichen. (Yulia Valova)

UN-Generalsekretär Guterres
UN-Generalsekretär Guterres   Bild: Imago/Xinhua/IMAGO/Li Rui
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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Peskow spottet: Russland ist weder „Papiertiger“ noch „Papierbär“

Der Pressesprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin reagiert mit Spott auf den von US-Präsident Donald Trump gezogenen Vergleich Russlands mit einem „Papiertiger“. Russland sei ein „Bär“ und kein „Tiger“, sagt Putins Sprecher Dmitri Peskow, „und es gibt keinen Papierbären“. Das Wortspiel funktioniert im Russischen genauso wie im Englischen und im Deutschen. 

Im Jahr 2014 war es zu Verstimmungen zwischen Russland und den USA gekommen, als der damalige US-Präsident Barack Obama Russland als „Regionalmacht“ bezeichnet und damit den Weltmachtanspruch des atomar bewaffneten Landes und UN-Sicherheitsratsmitglieds zurückgewiesen hatte. Obama hatte sich auf die Besetzung der Krim durch russische Kräfte bezogen und Russlands Verhalten als Zeichen der Schwäche gedeutet. Am Dienstag hatte Trump seinerseits die russische Kriegsführung in der Ukraine als „ziellos“ bezeichnet und erklärt, eine „echte Militärmacht“ hätte den Krieg in „weniger als einer Woche“ gewonnen. Dies lasse Russland wie einen „Papiertiger“ aussehen, so Trump. (Reuters)
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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Ukraine greift erneut petrochemische Anlage in Russland an

Die Ukraine hat erneut eine der größten petrochemischen Anlage Russlands mit Drohnen angegriffen. Der Salawat-Komplex in der Region Baschkortostan sei am Mittwoch attackiert worden, teilte der örtliche Gouverneur Radij Chabirow mit. Es sei bereits der zweite derartige Angriff in weniger als einer Woche. Rettungsdienste seien vor Ort, und es liefen Löscharbeiten. Der von dem Energieriesen Gazprom kontrollierte Komplex stellt unter anderem Benzin, Diesel, Kerosin und Flüssiggase her.

Weiteren Behördenangaben zufolge konnte Russland einen massiven Drohnenangriff auf die Energie- und Treibstoffinfrastruktur in der Region Wolgograd abwehren. Opfer gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht, wie Regionalgouverneur Andrej Botscharow erklärte. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehr habe in der Nacht insgesamt 70 ukrainische Drohnen über russischen Regionen abgefangen und zerstört.

Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen ihre Drohnenangriffe auf die russische Öl- und Gasinfrastruktur verstärkt. Die Angriffe haben Händlern zufolge zu einer Verknappung bestimmter Kraftstoffsorten in Russland geführt. Anfang des Monats trafen ukrainische Drohnen auch eine Ölraffinerie in Ufa, der Hauptstadt von Baschkortostan, die etwa 1400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. (Reuters)
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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz
Russland will zur Finanzierung seiner Rüstungsausgaben die Mehrwertsteuer anheben. Das Finanzministerium in Moskau schlägt vor, den Satz ab 2026 von 20 auf 22 Prozent zu erhöhen. Die Steuererhöhungen seien „in erster Linie auf die Finanzierung von Verteidigung und Sicherheit ausgerichtet“, erklärt das Ministerium weiter. Zudem seien weitere Steuererhöhungen geplant, unter anderem für das Glücksspielgeschäft. Präsident Wladimir Putin hatte sich vergangene Woche offen für Steuererhöhungen gezeigt, um die Kriegskosten zu decken. (Reuters)
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